Reisenweber will Einwendungsflut gegen Stromtrassen
Autor: Lothar Weidner
Ebersdorf, Freitag, 13. November 2015
von unserem Mitarbeiter Lothas Weidner Ebersdorf bei Coburg — Keine große Ausbeute an Anregungen machte Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG) bei der Bürgerversammlung für die Gemei...
von unserem Mitarbeiter Lothas Weidner
Ebersdorf bei Coburg — Keine große Ausbeute an Anregungen machte Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG) bei der Bürgerversammlung für die Gemeindeteile Ebersdorf und Frohnlach im Schützenhaus. Nicht anders als erwartet standen die neuen Entwicklungen im Stromleitungsbau im Fokus. Allerdings hätte besonders deshalb die Bürgerversammlung besser besucht sein können.
Georg Klug fragte an, ob in den nächsten Jahren Gebührenerhöhungen bei Kanal und Wasser auf die Bürger zukommen. Reisenweber anwortete, dass das sein könne und er davon ausgehe. Allerdings verneinte er eine wirtschaftliche Schieflage der Gemeinde.
Das Geld wird knapp
Er fügte hinzu, dass alle Gemeinden des Landkreises in den nächsten Jahren vermutlich Einnahmeprobleme bekommen könnten.
Kämmerer Tom Schultheiß begründete das für seine Gemeinde mit nachlassenden Gewerbesteuereinnahmen. Bernd Reisenweber, der den geplanten zusätzlichen Stromleitungsbau als Schildbürgerstreich bezeichnete und als "dümmer geht's nicht" hinstellte, appellierte eindringlich für eine Teilnahme an der Großdemonstration am Sonntag, 22. November, von Rödental und Dörfles-Esbach aus hin zur möglichen Trassenführung. Ferner forderte er auf, Einwendungen gegen die Trassen P44mod und DC5/DC6 zu erheben. Formulare sind zu finden im Internet unter www.netzentwicklungsplan.de, über den Button "Zur Konsultation". Auf der nächsten Seite gibt es neben Informationen eine orangefarbene Zeile: "Hier gelangen Sie direkt zur Möglichkeit, Ihre Stellungnahme abzugeben". Auf der nächsten Seite mit der Überschrift "Kosultation 2015" wird die Vorgehensweise einer Einwendung erläutert.
Zudem können die Einwendungen schriftlich an Netzentwicklungsplan Strom, Postfach 100572 in 10565 Berlin, gerichtet werden. In allen Fällen ist Stichtag der 13. Dezember. "Ich bitte alle Ebersdorfer, eindringlich und pünktlich Einspruch zu erheben, ein Satz reicht, es zählt die Masse. Die Verantwortlichen sollen sehen, dass sich Widerstand regt", so Reisenweber. Er stellte mögliche Varianten in den Raum: Abriss der im Herbst aufgestellten Masten oder Neubau einer zusätzlichen Trasse in 60 Metern Abstand und weiterhin Neubau einer Gleichstromtrasse entlang der 380-kV-Leitung.
Des Weiteren gab Reisenweber Informationen über die gemeindliche Entwicklung. Dadurch, dass die Ausgaben im sozialen Bereich erheblich gestiegen seien, und der Umfang der kommunalen Aufgaben zunehme, entspreche die Finanzverteilung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden nicht mehr der tatsächlichen Aufgabenerfüllung. Zudem sei ein Gewerbesteuereinbruch erfolgt. Deshalb hätten unter anderem alle freiwilligen Leistungen auf Null herabgesetzt werden müssen, die nicht durch langfristige Verträge gesichert seien.
Ein halber Kilometer
Zum Bau der CO 13 stellte Reisenweber fest, dass die ersten 500 Meter als Vorwegmaßnahme bis Juni 2016 erstellt sein sollen.Eingehend informierten über das Gemeindegeschehen außerdem auch Kämmerer Tom Schultheiß und Sozialpädagogin Danica Faber, von der nichttechnischen Bauverwaltung kam Patrick Vogt zu Wort und Gerd Weber von der Bauverwaltung sowie Werkleiter Thomas Hader.