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Regelabschuss konnte erfüllt werden


Autor: Heike Schülein

Steinberg, Samstag, 22. April 2017

Bei der Jahresversammlung im Gasthaus "Zum Frack" waren 27 Jagdgenossen anwesend, die eine Fläche von 141,91 Hektar bewirtschaften. In seinem Jahresbericht ...
Die neuen Leitpfosten mit blauen Reflektoren (r.) gegen Wildtiere - so wie zwischen Steinberg und Wilhelmsthal - wurden begrüßt.  Foto: hs


Bei der Jahresversammlung im Gasthaus "Zum Frack" waren 27 Jagdgenossen anwesend, die eine Fläche von 141,91 Hektar bewirtschaften. In seinem Jahresbericht sprach Jagdvorsteher Michael Fischer aktuelle Probleme der Jagdgenossenschaft Steinberg, aufgeteilt in die Reviere Steinberg Süd und Nord, an. Zudem gab er einen Überblick über erfolgte sowie anstehende Wegebau- und Instandhaltungsmaßnahmen.
In den Medien sei es präsent: Wir haben in unseren Revieren neue Populationen von Wild. "Der Luchs ist auf dem Vormarsch; der Wolf wurde bei uns angeblich auch schon gesichtet. Die Bevölkerung wundert sich, der Bieber frisst Bäume im LGS-Gelände an. Was soll er anderes tun? Es liegt in seiner Natur. Ein toter Bieber wurde am Weinberg gefunden", informierte Fischer. Für alles gebe es ein Für und Wider. Für die Jäger werde die Situation nicht leichter. "Leider müssen wir feststellen, dass im Revier Süd der zahme Kollege des Wolfs, der Hund, 2016 vier Rehe gerissen hat." Dies sei ein Schaden für den Jäger und nicht akzeptabel. Im Revier Nord sei bis dato nichts bekannt. Man sollte immer darauf hinweisen, dass ein Hund an die Leine gehöre.
Die für letzten September geplante Begehung soll heuer nachgeholt werden. Die Jagdgenossenschaft wurde vom Landratsamt angeschrieben, dass - nach Ausbau der Kreisstraße KC 3 - von der Einmündung in die Staatsstraße 2200 bei der Fehnenschneidmühle bis Gifting ein Warnhinweis auf kreuzendes Wild für erforderlich gehalten wird. Dieser Hinweis erfolgt durch das Gefahrenzeichen Wildwechsel. Dies habe man dankend zur Kenntnis genommen - ebenso wie die neuen Verkehrsleitpfähle. Diese seien das modernste, was es derzeit gebe; inklusive Blauton-Reflektoren und einem Depot für das Vergrämungsmittel.
2016 sollte der Bugweg abgezogen und punktuell aufgeschottert werden. Des Weiteren wollte man vom Bärengrund hoch zum Jagdgenossen Engelhardt einige Wasserabläufe einarbeiten und den Weg abziehen. Beides wurde nicht durchgeführt. "Wir haben aber den Weg vom Trebesberg zu den Staatsforsten aufgeschottert und abgezogen sowie den öffentlichen Weg vom Trebesberg in die Trebes leicht überarbeitet.
Am Weinbergweg wurde das Schnittgut auf Seite gelegt und später entsorgt", führte Fischer aus. Sein Dank galt der Gemeinde für den Zuschuss für die Arbeiten an den Wegen. Fischer ging auch auf die derzeitige Umleitung am Weinberg ein. "Die Aufschotterung lässt sich jetzt mit einem normalen Pkw gut befahren. Ohne diese Umleitung hätte die Jagdgenossenschaft den Weg nie in einen solchen Zustand bringen können", würdigte er. Momentan sei der Weg um den Buchenwald besser befahrbar als der gerade durch das Gebiet der Stadt. 2017 wolle man den Bugweg mit einem Flötzinger-Schild abziehen und punktuell aufschottern. Am Roßlacher Berg sollen die Böschungen gemulcht werden. Diese Arbeiten könnten aber erst nach der Beseitigung der Wildschäden ausgeführt werden, da dies oberste Priorität habe. 2016 seien der Jagdgenossenschaft hierfür keine Kosten entstanden, wofür er den Pächtern dankte. Einstimmig beschloss die Versammlung, den Reinertrag aus der Jagdnutzung erneut für den Wegebau und die Instandhaltung zu verwenden.
Schriftführer Günter Romig verlas die Niederschriften des vergangenen Vereinsjahres, während Kassier Christian Eidloth einen Einblick in die Finanzen gab. Für die Aktualisierung des Jagdkatasters wurden 330 Euro fällig. Eidloth informierte über die ab 2017 eingeführte Umsatzsteuerpflicht für die Jagd-Verpachtung mit dem Regelsteuersatz von 19 Prozent.
Kassenprüfer Werner Gareis bescheinigte auch namens seines Amtskollegen Dieter Müller eine einwandfreie Buchführung.
Jagdpächter Johannes Neder berichtete für den Jagdbogen Steinberg Süd, Wolfgang Maryniok stellvertretend für Ralf Wilde für den Jagdbogen Nord. Den Regelabschuss konnte man erfüllen. "Die Jagd ist heute schwierig geworden. Bei Tag ist keine Jagd mehr möglich", so Maryniok. Hinsichtlich des Verbissgutachtens habe man gut abgeschnitten. Nach wie vor werden ab und zu Tiere mit einer erhöhten radioaktiven Belastung geschossen. Das Jagdessen findet am 28. April im Gasthaus "Zum Frack" statt. Bürgermeisterin Susanne Grebner würdigte das Engagement der Jagdgenossen. Man sei dankbar, dass die Jagdgenossen ihre Wege so gut in Schuss hielten. hs