Raum für Gedächtnis der Region
Autor: Rainer Lutz
Ahorn, Freitag, 07. Dezember 2018
Das Gerätemuseum Alte Schäferei Ahorn soll ein Zentraldepot bekommen. Es wird als essenzielle Voraussetzung für echte Museumsarbeit angesehen. Noch hängt das Millionenprojekt an Förderzusagen.
           
Das Gerätemuseum Alte Schäferei Ahorn liegt den Menschen der Region am Herzen. Anders kann es nicht sein, ist die Leiterin der Einrichtung, Dr. Chris Loos überzeugt, denn es entstand aus dem ehrenamtlichen Engagement eines Fördervereins. Es wurde bis zu seinem heutigen Stand durch über die Jahrzehnte konstantes Engagement getragen. Das betont die Museumsleiterin. Ein Engagement, das jetzt durch den Neubau eines Depots für die Sammlung des Museums gekrönt werden soll. Ahorns Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) präsentierte die Pläne.
Es sind große Pläne. Die Planung geht derzeit von Baukosten in Höhe von über 4,2 Millionen Euro aus. Das Gebäude soll auf einem Grundstück entstehen, das direkt neben dem Museum liegt. Dort steht zurzeit noch ein Haus und ein Nutzgebäude. Letzteres soll dem Neubau weichen, der sich von dort in den aufsteigenden Hang schiebt. "Der größte Teil wird nicht zu sehen sein, weil er unterirdisch ist", erklärte Finzel. Sichtbar wird vor allem der Kopfbau, der Büros, Arbeitsräume und dergleichen aufnehmen soll.
Wichtig für Museumsarbeit
;Damit endet die Enge, mit der die Mitarbeiter des Museums bisher leben müssen. Vor allem aber wird echte Museumsarbeit erst richtig ermöglicht. Mit dem Depot in unmittelbarer Nähe und sauber geordneten Exponaten können Sonderausstellungen problemlos auf- und abgebaut werden.
"Es ermöglicht uns, Bewusstsein für Umwelt und Landschaft zu wecken, wenn wir Sachen zeigen, aus einer Zeit, als noch viel mehr mit den Händen gearbeitet wurde", sagt Chris Loos. Die Exponate der Sammlung, die dann viel öfter gezeigt werden können, dokumentierten, wie früher Produkte nicht billig aber sparsam und nachhaltig gefertigt wurden. Eine Lehre für die Zukunft.
Die Vorarbeit, die von der Gemeinde Ahorn in den vergangenen Jahren in das Vorhaben investiert wurde, würdigte stellvertretender Landrat Rainer Mattern (CSU). "Der Landkreis Coburg ist geprägt durch Arbeit, nicht durch Reichtum", stellte er fest. Das Museum, das die allgemeine Bevölkerung des Coburger Landes vergangener Zeiten in den Fokus rückt, beantworte die Frage: "Wo kommen wir überhaupt her?", so Mattern. Dass der Bau zu einem großen Teil in der Erde verschwindet, sieht nur einer von einigen verschiedenen Entwürfen vor. "Ich selbst hätte mir auch eine andere Lösung vorstellen können", räumt Karl-Heinz Glodschei ein.
Nur mit hoher Förderung möglich
;Sein Architekturbüro hat die Vorplanung übernommen, die benötigt wurde, um die Möglichkeit von Fördermitteln auszuloten. Von den Architekten des Büros wurden verschiedene Entwürfe vorgelegt. Einer sah vor: "Wir müssen uns verstecken". Das wurde der Entwurf, der dem Denkmalschutz als richtiger Ansatz erschien. Er soll gebaut werden.
Nun gilt es, die im Raum stehenden Fördersummen in schriftliche Zusagen zu verwandeln. Daran wird gerade gearbeitet und Martin Finzel ist zuversichtlich, dass es zeitnah Zusagen gibt.