Ralf Maisel appelliert: langsam an haltenden Schulbussen vorbei
Autor: Dieter Hübner
Fölschnitz, Mittwoch, 20. Juli 2016
Beim Ehrenabend für die Schulweghelfer im Bereich der Polizeiinspektion Stadtsteinach sprachen wir mit Verkehrserzieher Ralf Maisel, der diese Aufgabe seit ...
Beim Ehrenabend für die Schulweghelfer im Bereich der Polizeiinspektion Stadtsteinach sprachen wir mit Verkehrserzieher Ralf Maisel, der diese Aufgabe seit 1. März ausübt.
Herr Maisel, wie sehen Sie Ihr neues Aufgabengebiet?
Ralf Maisel: Nach über 22 Jahren Schicht- und Streifendienst in Nürnberg, Bayreuth und Kulmbach freue ich mich sehr, dass ich diesen verantwortungsvollen Job jetzt ausüben darf. Bereits die Präventionsarbeit als Jugendkontaktbeamter, die ich vorher bei der PI Kulmbach im Nebenamt mit ausübte, hat mir riesigen Spaß gemacht. Jetzt ist diese Aufgabe quasi Bestandteil meines Jobs.
Neben der Jugendverkehrsschule (praktische Radfahrprüfung), den Kindergärten (sicherer Schulweg), der Schülerlotsenausbildung und Schulweghelfereinweisung muss ein Verkehrserzieher und Mitarbeiter Verkehr natürlich auch einiges an Schreibtischarbeit leisten. Ich muss mich auch um Unfallstatistiken und verkehrsrechtliche Anordnungen kümmern und werde bei verkehrstechnischen baulichen Veränderungen mit zu Rate gezogen. Auch die Ausbildung der oberfränkischen Wallfahrtsführer in verkehrsrechtlicher Hinsicht und Blaulichtbelehrungen bei den Feuerwehren gehören zu meinen Aufgaben. Genauso wie Infostände bei verschiedenen Veranstaltungen, wie Motoradsternfahrt oder, erst kürzlich, am Tag der Begegnung in Himmelkron.
Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Das ist natürlich die Sicherheit der Kinder und Schüler im Straßenverkehr.
Aber auch die Vernetzung und das gute Verhältnis innerhalb der Verkehrsbehörden und Entscheidungsträger aufrechtzuerhalten, weiter zu erhöhen, und damit zum guten Miteinander in der eigenen Dienststelle beizutragen. Ein gutes Betriebsklima kommt letztendlich jedem zu Gute, auch den Bürgerinnen und Bürgern auf der Straße.
Welche Schwerpunkte werden Sie setzen?
Die Zusammenarbeit mit den Schulen intensivieren. Vor allem mit deren Fachberatern, den Sicherheitsbeauftragten und Klassenlehrern im Rahmen des sicheren Schulweges (1. Klassen), der Jugendverkehrsschule (4. Klassen), und der Schülerlotsenausbildung (7.
Klassen). Dort lasse ich auch ab und zu etwas Gewaltprävention mit einfließen.
Welche Möglichkeiten sehen Sie, etwas zu ändern oder zu verbessern?
Ich will versuchen, die Moral der Verkehrsteilnehmer im Bereich der Schulen zu erhöhen. Es ist manchmal unglaublich, mit welchem Tempo Autofahrer an Bushaltestellen vorbeifahren. Ich habe gerade erst eine Art Elternbrief an Eltern und Angehörige von Schülern verfasst, in dem ich an deren Vernunft appelliere, dort doch langsam an den haltenden Bussen vorbei zu fahren und die Parkverbote rund um die Bushaltestelle zu beachten. Denn gerade in diesem Bereich haben wir immer ein erhöhtes Unfallrisiko, da die Aufmerksamkeit der Kinder erst mit etwa 14 Jahren das Niveau eines Erwachsenen erreicht. Ansonsten läuft aus meiner Sicht, zumindest was ich während meiner Einarbeitungszeit mitbekommen habe, schon vieles sehr gut. Dies ist aber auch meinem Vorgänger, Hermann Dörfler, zu verdanken.
Das Gespräch führte
Dieter Hübner.