Räte ringen sich zu Beschluss über Hallenmieten durch

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Nur wenige Themen beschäftigen Stadt- und Gemeinderäte wohl so intensiv wie die Nutzungsgebühren für städtische Turn- oder Veranstaltungshallen. So hat sich...

Nur wenige Themen beschäftigen Stadt- und Gemeinderäte wohl so intensiv wie die Nutzungsgebühren für städtische Turn- oder Veranstaltungshallen. So hat sich auch der Stadtrat Bad Rodach am Montag in öffentlicher Sitzung lediglich dazu durchringen können, über die Nutzungsentgelte für die Bayern- und die Gerold-Strobelhalle bei sportlicher Nutzung zu entscheiden. Der Beschluss über die Gebühren bei sonstiger Nutzung wurde kurzerhand in die nicht öffentlicher Sitzung verwiesen. Vorausgegangen war dem eine ebenso nicht öffentliche, aber lautstarke Diskussion.
Der Beschluss sieht bei einer Gegenstimme von Gisela Roos nun Folgendes vor: Für das Training mit Kindern und Jugendlichen (bis 16 Jahre) werden in der Strobel-Halle 1 Euro pro angefangene halbe Stunde fällig, bei Erwachsenen sind es 3 Euro. Die Nutzung eines Kühlschranks fällt mit 10 Euro ins Gewicht. In der Bayernhalle sind es bei Jugendarbeit mit Kindern und Jugendlichen ein Entgelt von ebenfalls 1 Euro je angefangene halbe Stunde, Erwachsenengruppen müssen 4 Euro bezahlen. Bei Spielen gegen andere Mannschaften kostet die Nutzung der Hallen pauschal 10 Euro bei Kindern und Jugendlichen sowie 20 Euro bei Erwachsenen. Turniere werden mit 80 bzw. 120 Euro pro Tag berechnet.
Bürgermeister Tobias Ehrlicher erklärte dazu, dass man niemanden mit diesen Gebühren überfordern wolle. Im Vergleich zu anderen Kommunen seien diese Gebühren sogar noch niedrig und würden nicht einmal die Verbrauchskosten für Energie decken. Beide Hallen erwirtschaften pro Jahr ein Defizit von zusammen mehr als 100 000 Euro, wie Kämmerer Michael Fischer erläuterte. Die neuen Gebühren sollen ab der kommenden Wintersaison (ab September) gelten. Tobias Ehrlicher mahnte nochmals: Wir brauchen uns damit nicht zu verstecken. Dies sah Gisela Roos anders. Sie betonte, dass sich der Stadtrat auf die Fahnen geschrieben habe, Kinder- und Jugendarbeit zu fördern. Die neuen Gebühren widersprächen aber genau dem.


Musik am Markt

Bis zum 10. September wird es die Veranstaltungsreihe "Musik am Markt" samstags auf dem gesperrten Platz weiterhin geben. Dies erklärte Bürgermeister Tobias Ehrlicher dem Stadtrat am Montag. Erst dann wolle man genau Bilanz ziehen über die Zukunft des Projekts entscheiden, das bisher sowohl Befürworter wie Gegner gefunden habe - und leider nicht immer die erwünschten Gästezahlen. "Es gibt eben gute und schlechte Termine", meinte Ehrlicher. Ziel müsse weiterhin bleiben, ein Angebot für Kurgäste und Bürger der Region zu schaffen. Nach den ersten Versuchen sei laut Ehrlicher jedenfalls deutlich geworden, dass gerade "diejenigen, die daran auch verdienen sollen, einfach nicht mitziehen, wenn es darum geht, Leben auf den Markt zu bringen". Dabei habe man von der Gastronomie bisher kein Geld zwecks Kostenbeteiligung verlangt. Bislang habe die Therme Natur das Marketing und die Stadt Bad Rodach die Gebühren und die Biertischgarnituren übernommen.
Die nächsten Termine fänden jedoch so wie geplant statt, auch weil sie schon beworben werden. Das letzte Mal gibt es "Musik am Markt" in diesem Jahr am 10. September. Dann werde man in einem Gremium mit den Beteiligten und Vertretern des Stadtrats nochmals diskutieren, ob eine Fortführung "Sinn macht", sagte Ehrlicher. Der Bürgermeister: "Die Mehrheit der Gäste wünscht sich eigentlich den Sonntag. Jeden Sonntag werden wir es wohl nicht durchhalten, aber wir sollten dem Projekt noch eine Chance geben."


Historische Bratwurstbude?

Ist die Bratwurstbude am Thermalbad in Rodach eine historische Institution oder steht diese der Gastronomie in der Therme im Weg? Auf Anfrage von Herbert Müller erläuterte Bürgermeister Tobias Ehrlicher, dass die Thermen-Geschäftsführung der Rodacher Metzgerei den Standortvertrag vorsorglich gekündigt habe.
Derzeit werde ein neues gastronomisches Konzept entwickelt. Noch stehe nicht fest, ob die Bratwurstbude bleiben könne, vor allem weil schon mehrfach Pächter des Badrestaurants darauf verwiesen hätten, dass ihnen dieses Angebot Essensgäste entziehe.Den Vorschlag von Axel Dorscht, die Bude einfach auf den Markt zu stellen, lehnte Michael Pertsch ab: Für Handwerker gebe es dort zu wenige Parkplätze.