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Radwegenetz im Landkreis soll besser ausgebaut werden


Autor: Werner Reißaus

Kulmbach, Mittwoch, 07. August 2019

Die Lokale Aktionsgruppe "Kulmbacher Land e.V." hat am Dienstag im Landratsamt unter dem Vorsitz von Landrat Klaus Peter Söllner Zustimmungsbeschlüsse über zwei wichtige Leader-Projekte im Landkreis K...
Die Lokale Aktionsgruppe "Kulmbacher Land" will das Radwegenetz im Landkreis ausbauen. Von links: Inge Tischer, Frank Eckert, Michael Hofmann, Klemens Angermann, Thomas Tischer, Landrat Klaus Peter Söllner und Stephan Ertl. Foto: Werner Reißaus


Die Lokale Aktionsgruppe "Kulmbacher Land e.V." hat am Dienstag im Landratsamt unter dem Vorsitz von Landrat Klaus Peter Söllner Zustimmungsbeschlüsse über zwei wichtige Leader-Projekte im Landkreis Kulmbach mit einer Gesamtförderung von 460 000 Euro gefasst. Es geht dabei zum einen um das Kirchweihprojekt Limmersdorf und zum anderen um das Integrierte Radwegekonzept für das Kulmbacher Land.

Oberfrankens Leader-Koordinator Michael Hofmann sprach von beachtlichen Projekten, die damit auf den Weg gebracht werden. Das Kirchweihprojekt Limmersdorf erfülle alle zur Auswahl erforderlichen Mindestkriterien und habe 97 Prozent der Gesamtpunktzahl nach der Ländlichen Entwicklungsstrategie erreicht. Die Aktionsgruppe "Kulmbacher Land" stellt aus ihrem Projektbudget einen Betrag von bis zu 370 000 Euro als Anteil an der Gesamtförderung in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung.

Landrat Klaus Peter Söllner, zugleich Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe, sagte: "Die Limmersdorfer Lindenkirchweih verkörpert ein jahrhundertealtes und ursprünglich weitverbreitetes Brauchtum, das heute nur noch in wenigen Orten Oberfrankens und Thüringens in seiner alten Form gepflegt wird. Es ist ein Mordsprojekt auch in touristischer Hinsicht. Sie ist fränkisches Kulturgut und immaterielles Weltkulturerbe."

Für den Markt Thurnau, der auch der Antragsteller für das Projekt "Tanzlindenareal Limmersdorf" ist, bedankte sich Zweiter Bürgermeister Veit Pöhlmann (FDP) für eine "wohlwollende" Begleitung durch die Lokale Aktionsgruppe: "Wir werden in Kürze mit den ersten Maßnahmen beginnen."

Beim Leaderprojekt "Integriertes Radwegekonzept für das Kulmbacher Land" geht es darum, langfristig ein dichtes und gut ausgebautes Radwegenetz für den Landkreis zu entwickeln, auf dem Rad fahren sicher möglich ist. Der Landkreis Kulmbach wird als Antragsteller auftreten. Die Tiefbauverwaltung im Landratsamt Kulmbach wird laut Kreisbaumeister Andreas Schülein verantwortliche Projektträgerin sein.

Die rasante technische Entwicklung der E-Bikes führe auch zu einem deutlichen Anstieg der Radfahrer sowohl im touristischen Bereich, als auch im Alltagsverkehr. Die neue Radverkehrskonzeption solle am Leader-Handlungsfeld "Erlebnisorientierter Ausbau des Familien-, Freizeit- und Tourismusangebot im Kulmbacher Land" ausgerichtet werden. Das Projekt wurde deshalb in der Lokalen Entwicklungsstrategie als Startprojekt für die Förderperiode 2014 bis 2020 eingebracht.

Das integrierte Radverkehrskonzept wird von dem Projektteam "Planwerk" aus Nürnberg und der Dr. Fruhmann & Partner Beratungsgesellschaft mbH aus Parsberg erstellt. Die Honorarkosten belaufen sich dafür auf 149 725 Euro. Die Aktionsgruppe "Kulmbacher Land" stellt dafür aus ihrem Projektbudget einen Betrag von bis zu 90 000 Euro zur Verfügung. Zu den Grundlagen der Konzepterstellung gehören eine digitale Bestandsaufnahme, die Einbeziehung von Wünschen und Anträgen von allen Städten, Märkten und Gemeinden im Kulmbacher Land, Vereinen und Verbänden und gegebenenfalls Bürgern in verschiedenen Workshops, die Aufnahme der vorhandenen Beschilderungen, die Ermittlung möglicher oder vorhandener Standorte für E-Ladestationen, Fahrradabstellplätzen, Rastplätzen und Reparaturservice-Betrieben, die Klärung der Grundstücksverhältnisse auf den bestehenden und geplanten Radtouren sowie die Ermittlung von möglichen Verknüpfungen mit Bus und Bahn.

Die 16 Radrundtouren im Landkreis Kulmbach haben derzeit eine Länge von 440 Kilometern. Die Fernradwege, die von Kulmbach aus erreicht werden können, haben eine Länge von 335 Kilometern. Ein Thema werden in der Konzepterstellung auch mögliche Uni-Radwegestrecken zwischen Kulmbach und Bayreuth sein.

Wie Leader-Geschäftsführer Klemens Angermann abschließend feststellte, profitiert der Landkreis momentan von einer ganzen Reihe von Förderprogrammen. "Auch die der Aktionsgruppe ,Kulmbacher Land' noch zur Verfügung stehenden Leader-Mittel tragen ihren Teil zur Umsetzung bedeutender Projekte bei."

Auf Antrag von Jürgen Tesarczyk vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Kulmbach wurde dieser als 34. Mitglied in die Aktionsgruppe "Kulmbacher Land" aufgenommen.