Radler sehen Aufbruchstimmung
Autor: Rainer Glissnik
Kronach, Montag, 03. Februar 2020
Eine friedliche, faire Koexistenz zwischen Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern in Kronach möchten zahlreiche Radbegeisterte. Sie trafen sich, um hier etwas voranzubringen.
Die Radfahrer in der Stadt Kronach wollen helfen, ein gutes Miteinander von Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern voranzubringen. Grünen-Stadtrat Peter Witton begrüßte viele Interessierte in der Café-Bar "Karibik" zu einem Austausch.
Dass die Stadt Kronach inzwischen Mitglied der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen" AGFK geworden ist, freut Stadtrat Peter Witton. Diese AGFK wird stark vom bayerischen Innenministerium unterstützt. Die 400 Euro Jahresbeitrag werden von Rad-Dressel gesponsert. Mit stellvertretendem Werkleiter Johannes Meitner habe die Stadt Kronach einen engagierten Fahrradbeauftragten.
Eine Bestandsaufnahme der Firma Inovaplan im Frühjahr 2018 zeigte, dass etwa vier Prozent mit dem Rad zur Arbeit fahren. Einer der Programmpunkte der AGFK ist, dass in fünf bis sechs Jahren das Rad zu elf Prozent auf dem Weg zur Arbeit benutzt wird.
Bei einer Befragung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) sagten viele: "Radfahren in Kronach macht Spaß" und es gebe wenig Konflikte mit Fußgängern und wenig Fahrraddiebstahl. Moniert wird aber eine schlechte Verkehrsführung bei Baustellen und dass nur wenige Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung geöffnet sind.
Insgesamt gibt es in Kronach - gerade auch bei Schulen und Firmen - 890 Fahrradstellplätze. Jedoch fehlen solche oft noch bei Geschäften oder sie sind wenig hilfreich. Vorbildlich sind sie beim Kaspar-Zeuß-Gymnasium. Er hätte sich gewünscht, dass Radstellplätze in Bebauungsplänen aufgenommen werden, erläuterte Peter Witton. Dies sei im Stadtrat wegen nicht vertretbarer Kosten abgelehnt worden.
Sicheres Abstellen am Bahnhof
"Wie sieht es mit Radstellplätzen beim Bahnhof aus?" wollte Grünen-Kreisrätin Edith Memmel wissen. Am Kronacher Bahnhof könnte ein Pilotprojekt für die Optimierung der sicheren Unterbringung von Fahrrädern eine deutliche Verbesserung bringen. Peter Witton erhofft sich eine an Bahnkarten gekoppelte Schließanlage, da immer wieder durch Vandalismus etliche Fahrräder zerstört werden. Eventuell könnte auch eine Videoüberwachung hilfreich sein.
Wichtig für den radfahrbegeisterten Stadtrat Witton ist ein durchgehender Radweg vom Schulzentrum zum Bahnhof. Dieser würde über die Problemstelle vom Schulzentrum zur Rodacher Straße und dann weiter am Friedhof entlang über die Spitalbrücke führen. Wenigstens müssten die Bürgersteige breit genug sein, dass eine gemeinsame Benutzung von Fahrrad und Fußgängern möglich wird. Auch ein farblich markierter Streifen auf der Straße könnte die Situation verbessern. Leider endet der Radweg am Parkhaus entlang in Richtung Spitalbrücke abrupt.