Druckartikel: Radfahrer aus Deutschland und Polen setzen ein Zeichen für Europa

Radfahrer aus Deutschland und Polen setzen ein Zeichen für Europa


Autor: Pascale Ferry

Erlangen, Donnerstag, 23. Mai 2019

Bestens gelaunt und mit den letzten 50 Kilometern in den Beinen - so trafen die 15 Teilnehmer der diesjährigen Radtour des Freundeskreises Erlangen-Höchstadt/Tarnowskie Góry am Mittwoch im Landratsamt...
Heiner Seeberger erhält von Manfred Bachmayer (r.) eine Urkunde und eine Erinnerung an die Tour. Foto: Ferry


Bestens gelaunt und mit den letzten 50 Kilometern in den Beinen - so trafen die 15 Teilnehmer der diesjährigen Radtour des Freundeskreises Erlangen-Höchstadt/Tarnowskie Góry am Mittwoch im Landratsamt ein. Unter dem Motto "Europa 2019 - unsere Wahl" starteten die elf deutschen und vier polnischen Radler im Alter von 36 bis 80 Jahren am 13. Mai in Erlangen-Höchstadts Partnerlandkreis Tarnowskie Góry in Polen. Rund 1000 Kilometer legte die Gruppe über Dubnica in der Slowakei und Brno in Tschechien nach Erlangen zurück.

An jeder der insgesamt zehn Stationen der Reise wurden die Radfahrer von den lokalen Bürgermeistern empfangen. Michal Kampa, Mitarbeiter am Landratsamt in Tarnowskie Góry, berichtete: "Das Ziel unserer fünften Tour war es, die deutsch-polnische Freundschaft zu fördern, ein Zeichen für Europa zu setzen und für die Europawahlen zu werben." Manfred Bachmayer (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzender des Vereins, ergänzte: "Europa lebt kommunal, die Bürgermeister und Menschen vor Ort sind für die EU. Manche haben deutsche Vorfahren, arbeiten in deutschen Betrieben oder haben Familienangehörige in Deutschland."

Bernhard Richter vom hiesigen Landratsamt war für die Planung der anspruchsvollen Tour zuständig: "Es gab viele Höhenmeter zu bewältigen und die längste Etappe war 230 Kilometer lang." Das Gepäck und schwächelnde Teilnehmer wurden in einem Begleitbus transportiert. Auch das Wetter machte nicht immer mit: entlang der slowakischen Grenze lag sogar Schnee auf den Bergen.

Hans Peukert aus Uttenreuth, vor 80 Jahren in Breslau geboren, gertenschlank und fit, fand die Abfahrten mit sechs Prozent Gefälle im strömenden Regen besonders herausfordernd. Sein Wunsch an die EU: "Man sollte eine Amtssprache in Europa einführen, damit man sich überall verständigen kann."

Mit dabei waren auch die Radlegenden Heiner und Georg "Gerch" Seeberger aus Herzogenaurach. Heiner fand die Abfahrten gar nicht schlimm: "Da kann man das Rad schön laufen lassen", lachte er. Ob er diesmal einen Reisebericht liefern kann, ist noch unklar, da er nur eine kleine Kamera mit Technikproblemen im Gepäck hatte. Auch geistlicher Beistand war bei der Tour gegeben: Pfarrer Andreas Hornung aus Eckental-Forth strampelte mit.

Die Gruppe bedankte sich mit einem Aquarell eines polnischen Künstlers bei Landrat Tritthart für die Unterstützung des Landratsamtes. Dieser lud den stellvertretenden Landrat von Tarnowskie Góry, Sebastian Nowak, der die Tour mitfuhr, gleich in sein Büro ein.