Quo vadis Flurwegebau Lindau?
Autor: Dieter Hübner
Lindau, Mittwoch, 27. November 2019
Das Konzept zur Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen des Lindauer Moors bis zur Radwegeverbindung nach Harsdorf stößt immer wieder auf Widerstand. Der Stillstand dauert schon 18 Jahre.
Vor der öffentlichen Sitzung der Teilnehmergemeinschaft Lindau II trafen sich die Vorstandsmitglieder zu einem Ortstermin am oberen Dorfplatz, um die Pflanzaktion zu begutachten, die in diesem Bereich im Herbst 2018 durchgeführt wurde. Die dort stehende Trauerweide soll durch eine umlaufende Rundbank aufgewertet werden. Vorsitzender Siegfried Käb-Bornkessel vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Bamberg, der die Dorferneuerung jahrelang federführend begleitete, zeigte einige mögliche Beispiele auf. Alle Beteiligten waren der Meinung, dass ein Innendurchmesser von 1,50 m vollkommen ausreichend sei. Die Bank soll auf schlanken Steinen befestigt und teilweise mit Lehnen versehen werden.
Die beiden älteren Linden in diesem Bereich, die nach Prüfung durch den Kreisfachberater gesund sind und eine gute Vitalität besitzen, erhielten einen Pflegeschnitt, der das Wachstum positiv beeinflussen soll.
Nicht voran kommt ein Konzept, das bereits vor 18 Jahren "geboren" wurde: Das Projekt "Flurwegebau" zum und um die landwirtschaftlichen Flächen des Lindauer Moors bis zur Radwegeverbindung nach Harsdorf stößt immer wieder auf Widerstand, so dass man an diesem Punkt mit den Lindauer Grundstückseigentümern nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt.
Die westliche Fortsetzung und Anbindung zur Kreisstraße am Sandhügel ist unstrittig, und nach Meinung von Bürgermeister Werner Diersch geradezu ein Muss. "Damit könnte als Doppelnutzung ein Radweg von Leuchau bis zum Badesee entstehen. Und im Hinblick auf einen künftigen Uni-Standort Kulmbach sogar ein Radwege-Anschluss nach Bayreuth realisiert werden. Die Teilnehmergemeinschaft II will nun ein letztes Gespräch mit der Flurbereinigungsgenossenschaft Lindau suchen. Danach soll entschieden werden: Entweder der Flurwegebau wird von allen Beteiligten mitgetragen und realisiert, oder das Projekt wird eingestampft."
Ottergraben bereitet Sorgen
Sorgen bereitet der Ottergraben, den Anlieger Alfred Küfner 30 Jahre lang zweimal jährlich ausgeputzt und sauber gehalten hat. Nach dem Auskleiden des Grabens mit Betonsteinen im Zuge der Dorferneuerung und durch immer weniger Zufluss vom Otterbrunnen her, versandet der Graben. "Durch den Anflug von Ahorn, Erlen und Weiden ist der in zwei Jahren zu und es kann nichts mehr abfließen", befürchtet Alfred Küfner.
Als Verantwortlicher für den Kanal monierte Fritz Weinlein den Zustand: "Von allen möglichen Seiten werden wir angehalten, durch Befahrung den Kanal in Ordnung zu halten. In fünf Jahren können wir die Leitung ausfräsen lassen. Diese Kosten wollen wir als Anschließer langfristig nicht tragen", wies er jetzt schon auf kommende Probleme hin.
Diskutiert und gefeilt wird weiterhin an der Detailausführung einer geplanten Info-Tafel in Höhe der Lindauer Festscheune. Außerdem gilt es, nach dem offiziellen Abschluss der Dorferneuerung eine Prioritätenliste für die Restbaumaßnahmen zu erstellen, die unter der Trägerschaft der Gemeinde noch durchzuführen sind, wie zum Beispiel ein Fußweg entlang des Angers bis zur Bushaltestelle und eine Bank am Ortseingang.