Proteste gegen breitere B 470
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Dienstag, 28. Mai 2019
Das Straßenbauamt Bamberg will den Verkehr auf der Bundesstraße in Ebermannstadt flüssiger machen und die Aufstellflächen für Linksabbieger verlängern. Die Anwohner sind strikt dagegen.
Josef Hofbauer So groß wie eine Zeitungsseite sind die Plakate, mit denen sich Ebermannstadter gegen eine Verbreiterung der Bundesstraße wehren. Die Botschaft ist klar: "Kein sinnloser Ausbau zu Lasten der Anwohner." Dies fordern Wohnungseigentümer und Mieter der Gebäude zwischen den B470-Abzweigungen Kirchenplatz und Breitenbacher Straße. An nahezu jedem Fenster klebt ein solches Protestplakat.
"Wir haben die Kampagne in den letzten beiden Wochen gestartet, nachdem uns ein Abdruck des Plakates im gemeindlichen Mitteilungsblatt verweigert worden ist", erklärt Konrad Schlebusch, Sprecher der Initiative. Auch die Argumente der Anwohner gegen die Verbreiterung der Straße seien ungehört verhallt. "Bereits im Februar haben wir eine Unterschriften-Aktion gestartet und in zwei Wochen 290 Unterzeichner gefunden. Diese Liste habe ich bei der Stadt eingereicht und seither nichts mehr gehört", berichtet Anwohner Eduard Köferlein. Er klagt: "Wir fühlen uns ohnmächtig, im Stich gelassen. Wir haben keine Stimme."
Einwände nicht gehört
Auf zwei Seiten haben die Anwohner ihre Einwände gegen einen Ausbau der Bundesstraße bei der Stadt Ebermannstadt vorgelegt. Die Kosten, so heißt es darin, stünden in keinem Verhältnis zum Nutzen. Die Verfasser stellen in Frage, dass durch eine Verlängerung der Aufstellfläche für Linksabbieger in Richtung Eschlipper Tal und stadteinwärts Richtung Kirchenplatz das Stau-Problem gelöst werden könne.
Neuer Unfallschwerpunkt
Stattdessen würden durch die geplante Baumaßnahme Ausfahrmöglichkeiten von den Grundstücken auf die Bundesstraße erheblich erschwert. Eine erhöhte Unfallgefahr werde heraufbeschworen. Größere Lieferfahrzeuge mit Material für die Schreinerei Köferlein müssten auf der Straße parken, weil der Einfahrt-Radius mit mehr ausreiche. Zusätzlicher Stau sei vorprogrammiert.
Auch Busse des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) müssten nach einem Ausbau auf der Straße halten. Da sie in etwa zur gleichen Zeit ankämen, wie die Schulbusse, verschärfe dies das Verkehrschaos. So können die B 470-Anlieger nicht verstehen, warum es keine Bürgerbeteiligung bei diesem, für sie so bedeutsamen Thema gegeben habe. "Wir wurden einfach nicht gefragt", beschwert sich Eduard Köferlein.
Auf Drängen der Stadt
Uwe Zeuschel, stellvertretender Leiter des Straßenbauamtes Bamberg, sieht in der Planung einen Beitrag, dass der Verkehr durch Ebermannstadt flüssiger wird. "Vertreter der Stadt haben uns immer wieder massiv bedrängt, dass die Situation auf der B 470 so nicht mehr hinnehmbar sei. Da sind wir tätig geworden", so Zeuschel.
Er betont: Eine sinnvolle Ausnutzung des Signalprogrammes der Ampeln sei nur dann möglich, wenn es genügend lange Aufstellflächen für die Linksabbieger gebe. Derzeit blockierten Linksabbieger die Geradeaus-Fahrer. "Die Ampel erkennt das und schaltet um. Es kommt zu Staus", schildert Zeuschel den Status Quo.