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Projektstart für hauhaltsnahe Dienstleistungen des BRK-Kreisverbandes


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Dienstag, 19. Juli 2016

Veronika Schadeck Es ist einmalig und wie es enden wird, das weiß niemand. "Sicher ist, dass am Ende der Projektarbeit ausgelotet sein wird, wie viele Bürge...


Veronika Schadeck

Es ist einmalig und wie es enden wird, das weiß niemand. "Sicher ist, dass am Ende der Projektarbeit ausgelotet sein wird, wie viele Bürger im Landkreis einen Bedarf haben", sagte der BRK-Kreisgeschäftsführer, Roland Beierwaltes, bei der Vorstellung des Projektes haushaltsnahe Dienstleistungen (HDL).


Netzwerk der Hilfe

Worum geht es? Die Arbeitsagentur finanziert zu 50 Prozent aus einem Innovationstopf einen sogenannten Case-Manager. Also eine Koordinationskraft in Teilzeit, die eben diese haushaltsnahen Dienstleistungen im Landkreis aufbauen soll. Angesiedelt ist diese Stelle beim Betreuungsnetzwerk Lebensqualität für Generationen (LQG).
Die Aufgabe dieser Koordinationskraft wird es sein, für pflegende Angehörige, Alleinerziehende, Behinderte und Eltern beziehungsweise Mütter nach der Beendigung ihrer Familienphase, Entlastungen im Haushalt zu schaffen.
Diese haushaltsnahen Dienstleistungen können also zum Beispiel sein: bügeln, kochen, bei der Gartenarbeit helfen. Im Klartext: Der oder die Case-Mangerin soll Leute untereinander vernetzen, die bereit sind, derartige Aufgaben für ihre Mitmenschen zu übernehmen.


Arbeitende Frauen unterstützen

Weiterhin gilt es, den Bereich der Leistungserbringer beziehungsweise Dienstleister zu erkennen, die sich für solche Tätigkeiten zur Verfügung stellen würden. Dabei wird mit dem Jobcenter zusammengearbeitet. Roland Beierwaltes brachte es auf den Punkt: "Es geht um eine starke Vernetzung."
Sowohl er als auch die Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit Bamberg/Coburg, Brigitte Glos, sehen in diesem Projekt einen innovativen Ansatz zur Fachkräftesicherung für die Unternehmen in der Region.
Dadurch könnte man zum Beispiel das Potenzial der heutigen Generation von gut ausgebildeten und motivierten Frauen ausschöpfen, den Anteil der Frauen in Vollzeitbeschäftigung steigern beziehungsweise die Stunden eines Teilzeitverhältnisses erhöht werden.
Beierwaltes und Glos gehen davon aus, dass sich Frauen gerne mehr beruflich einbringen würden, dies aber aufgrund der bestehenden Doppelbelastung durch die familiäre Situation nur erschwert möglich sei.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die entlastete Person durch HDL mehr Zeit für die Kinder beziehungsweise die zu pflegende Person übrig hätte. Das Betreuungsnetzwerk habe es sich zur Aufgabe gemacht, eine Lösung für die gewünschte Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu finden sowie pflegende Angehörige zu unterstützen, um so auch zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beizutragen.


/> Auch finanzielle Unterstützung

"So ein Projekt hätte es in der Großstadt gebraucht", lobte Glos das Betreuungsnetzwerk, von dem mittlerweile 7000 Mitarbeiter der über 20 beteiligten Unternehmen profitieren können. Wie zu erfahren war, wird das Projekt auch wissenschaftlich begleitet, nämlich durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Es wurde bei der Vorstellung deutlich, dass die Pflegeversicherung - falls in der Familie jemand Pflegegeld bezieht - nicht alle Leistungen abdeckt. Es wird aber Änderungen im Leistungskatalog geben, wenn zum 1. Januar eine neue Vergütungsstruktur für Pflegesätze in Kraft tritt. Denn künftig sollen diejenigen mehr Unterstützung bekommen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen.