Projekt soll Selbstläufer werden
Autor: Susanne Deuerling
Steinwiesen, Mittwoch, 27. November 2019
Sachstandsbericht des Kommunalmarketings, Auswertung der Bürgerbefragung und allgemeine Informationen standen auf der Tagesordnung des Gemeinderates in Steinwiesen.
Susanne Deuerling 2017 ist das Projekt "Kommunalmarketing" gestartet. Ab 2020 wird es nahtlos in "Kommunalmarketing Plus" übergehen. Neu dabei sind dann die Stadt Wallenfels und Wilhelmsthal. 2019 lagen die Schwerpunkte auf attraktivem Wohnraum und der touristischen Ausrichtung und Gastgebermotivation.
Margrita Volk-Lovrinovic und Sabine Nuber von der Projektleitung sagten, dass man das ganze Jahr über immer wieder Informationen in allen zur Verfügung stehenden analogen und digitalen Medien schalte. Ziel des Ganzen sei aber, die Eigeninitiative der Bürger zu wecken. So gebe es zum Beispiel eine Fotoserie im Mitteilungsblatt, wo jeder sagen kann, was "gastfreundlich" für ihn bedeutet. Mit Banneraktionen, den Immobilienlotsen und Plakaten mache man ebenfalls darauf aufmerksam. Hier reklamierte Richard Rauh (SPD), dass gerade bei den Plakaten oftmals der "Aha"-Effekt fehle. Im Bereich Tourismus gebe es einen Gastgeberstammtisch, der jedoch stärker frequentiert werden könnte. Man müsse allgemein die Online-Präsenz erhöhen, nicht nur die Vermieter, sondern auch die Unternehmen und Einzelhändler. Als Ausblick gab Margrita Volk-Lovrinovic an, die touristischen Potenziale in Natur-, Aktiv- und Gesundheitsurlaub zu teilen und auszuweiten. In Planung sei auch ein Walderlebnistag. Auch sei es eine gute Sache, das Logo "Gastfreundlich" auch von Seiten der Gemeinde und des Gemeinderates aus in Form von T-Shirts, Aufklebern und Schriftzug nach außen zu repräsentieren.
Auf einem guten Weg
Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) meinte, man sei auf einem guten Weg. Nach den nächsten drei Jahren müsse das Ganze aber ein Selbstläufer werden, nicht nur bei der Gemeinde, sondern auch bei den Bürgern, die sich damit identifizieren sollten. "Das hat alles nichts mit Politik zu tun, sondern mit Bürgerengagement und damit, etwas gemeinsam zu leisten", sagte Wunder.
Sabine Nuber informierte über die Auswertung der Bürgerbefragung, die in den Bürgerversammlungen in Steinwiesen und den Ortsteilen erfolgten. Der Rücklauf war mit durchschnittlich 70 Prozent erstaunlich gut. Die Lebensqualität in der Gesamtgemeinde wurde als gut und sehr gut eingestuft (96 Prozent). Handlungsbedarf besteht laut Umfrage in folgenden Bereichen: Straßenzustand, Öffentlicher Nahverkehr (hauptsächlich Ortsteile) und unzureichende Gastronomieangebote. In Steinwiesen Ort war die Leerstandssituation noch ein Thema, in Nurn der Breitbandausbau. Neufang bemängelte noch die medizinische Versorgung und Birnbaum das Nahversorgungsangebot.
Es wurde auch abgefragt, inwieweit man das Walderlebnisprogramm kenne. Das Ergebnis war etwas erschreckend, denn bei einem Drittel der Befragten war dies unbekannt und nur ein Bruchteil der Bürger (unter zehn Prozent) hat schon einmal daran teilgenommen. "Wir müssen es schon selbst mal ausprobieren, damit wir es unseren Gästen auch wirklich empfehlen können", betonte Sabine Nuber.
Lückenschluss
Der Bürgermeister informierte unter anderem über die Radwege, die im Kreis ausgebaut werden sollen. Er habe angeregt, diese auch im Bereich Nurn-Tschirn und Birnbaum-Hubertushöhe anzudenken. Es würde hier einen Lückenschluss ab Tschirn und über Steinberg, Birnbaum, Hubertushöhe zur Talsperre geben. Im Hinblick auf immer mehr E-Bikes auf den Straßen sicher eine wichtige Investition.
Genehmigt wurde der Bauantrag von Gerhard Wiedel (Schlegelshaid) auf Abbruch der bestehenden Scheune und Wiederaufbau einer Holzlege. Der Bürgermeister informierte zudem, dass es ein Pilotprojekt gebe, bei dem die Landkreise Hof und Kronach dabei sein werden. Die Bauanträge müssen dann digital direkt übers Landratsamt eingereicht werden. Die Gemeinde bekommt eine Mitteilung und muss ihr Einvernehmen bekunden.