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Proben unter strenger Hand


Autor: Gabi Bertram

Heldritt, Donnerstag, 14. März 2019

Derzeit üben die Schauspieler intensiv für die Aufführungen des Lustspiels im Sommer in Heldritt. Ein wenig verraten sie und der Regisseur, was die Zuschauer von der Premiere am 1. Juni an erwartet.
Regisseur Michal Sykora im Gespräch mit den beiden Neulingen Nadine Fischer (rechts) und Andrea Bätz.  Foto: Gabi Bertram


Das sind doch alles Irre in der Pension Schöller! Okay, immer langsam, am besten von Anfang an:

Seit Mitte Februar wird in Heldritt geprobt. 14 Akteure werden beim diesjährigen Lustspiel "Pension Schöller" auf der Bühne stehen. Regisseur Michal Sykora ist kein Unbekannter bei den Laienschauspielern, seit 2013 (mit einer Unterbrechung) hat er die Bauern- und Boulevardstücke für die Waldbühne Heldritt in Szene gesetzt. Er achtet professionell und mit der strengen Hand des Regisseurs auf Mimik und Gestik, auf Bewegungs- und Szenenabläufe.

Noch haben die Schauspieler die Texthefte in der Hand, aber mancher braucht kaum noch einen Blick darauf zu werfen. Altbekannte und neue Akteure sind zugange. Rainer Möbus beispielsweise gehört zu den Bekannten und Mimik-Stärksten in der Truppe. Als Philipp Klapproth landet er im Stück in einer stinknormalen Pension anstatt in einer Irrenanstalt, aber die Macken der Gäste lassen ihn durchaus darauf schließen, richtig sein zu können.

Wieder mit von der Partie ist auch Karin Bodirsky, die als Direktorin Schöller auftritt. Sie freut sich nach einer zweijährigen Auszeit wieder auf das Spiel und die Rolle. "Die Meerhexe beim Märchen von der kleinen Meerjungfrau", schwärmt Karin Bodirsky noch heute, "war die beste Rolle, die ich jemals gespielt habe."

Ebenfalls wieder dabei sind Kerstin Ritz, Björn Grebita und Tizian Späth. Tizian Späth hatte beim Märchenspiel sein Debüt, wie Celine Gernet auch, die zum ersten Mal beim Lustspiel mitwirkt. "Das ist ja auch Sinn und Zweck der Sache", sagt Friedhelm Wölfert, Vorsitzender des Heimatvereins. "Wir ziehen unseren Nachwuchs selbst, und viele wachsen mit dem Märchen quasi ins Lustspiel hinein."

Zuschauerin wird Akteurin

Neu dabei ist Peter Maser, der einen Major mimt und noch ein bisschen an Zackigkeit zulegen muss. Auch Nadine Fischer und Andrea Bätz gehören zu den Neulingen. Sie habe schon auf Schloss Thurn auf der Bühne gestanden, erzählt Nadine, und sei als Erzieherin mit ihren Kindern schon mehrmals bei Vorstellungen auf der Waldbühne Heldritt gewesen. Das habe sie immer fasziniert. In dieser Intention habe sie sich an den Verein gewandt und auch schnell Antwort und Kontakt bekommen. Und auf ihre Frage, ob sie eine Freundin mitbringen könne, sei auch sofort positiv reagiert worden. Damit ist auch Andrea Bätz im Spiel.

Das Stück hat Mario Förster bearbeitet und dabei viel improvisiert. Aus dem Direktor Schöller wurde die Direktorin Schöller, auch weil man mit Karin Bodirsky die perfekte Besetzung hat. "Ich lese um die zehn Stücke, um das richtige für die Waldbühne und das Schauspielerteam zu finden", verrät Mario Förster. "Im Vorstand wird dann der Vorschlag im Team beraten und festgelegt, und dann kann ich meinen Senf dazugeben", sagt Mario Förster und lacht. Er kommt aus Schleusingen und ist schon über Jahre in Heldritt aktiv. Kulissen und Bühnenbild seien noch in der Diskussion, meint Friedhelm Wölfert. Aber ein paar Ideen schwirrten ihm schon im Kopf herum.