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Privataudienz in der Villa Pfaff


Autor: Werner Reißaus

Kulmbach, Montag, 02. Sept. 2019

Wie es sich für Vögel gehört, unternahm der gleichnamige Stammtisch aus Kulmbach unlängst einen Ausflug. Ziel war Belgien. Mit dabei waren auch einige Bayern-Fans aus der Region. Das hatte einen Grund...
Die Kulmbacher Delegation samt Maibaum mit Jean-Marie Pfaff vor dessen Villa bei Antwerpen Foto: privat


Wie es sich für Vögel gehört, unternahm der gleichnamige Stammtisch aus Kulmbach unlängst einen Ausflug. Ziel war Belgien. Mit dabei waren auch einige Bayern-Fans aus der Region. Das hatte einen Grund: Landrat Klaus Peter Söllner hatte bei seinem Freund Jean-Marie Pfaff, dem früheren Bayern-Keeper und belgischen Nationaltorwart, eine Art Privataudienz ausgemacht. Die Freude war bei allen Reisenden riesengroß, als sich Pfaff als exzellenter Gastgeber zeigte.

Erster Anlaufpunkt der Reise war die Bayerische Vertretung in Brüssel, wo eine Führung auf dem Programm stand, die die Chefin Barbara Schretter höchstpersönlich übernahm.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Privataudienz bei Jean-Marie Pfaff, der mit seiner Familie in einer Villengegend in der Nähe von Antwerpen "residiert". Klaus Peter Söllner pflegt als eingefleischter Bayern-Fan schon seit mehr als zehn Jahren eine herzliche Beziehung zu dem Ex-Profi, "Er kommt ja auch regelmäßig in unseren Landkreis. Wenn Jean-Marie in der Region ist, versuchen wir immer, mit ihm etwas zu veranstalten", sagte der Landrat.

Beim Jubiläum des Zaubacher FCB-Fanclubs sei die Idee eines Gegenbesuchs in Belgien geboren worden. Die Begrüßung bei der Familie Pfaff fiel überaus herzlich aus. In den sechs Jahren bei den Bayern hatte sich der Keeper größte Sympathien bei den Fans erworben.

Womit Jean-Marie Pfaff allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass Klaus Peter Söllner eine Miniaturausgabe eines fränkischen Maibaumes im Gepäck hatte. Damit löste er ein Versprechen ein. Der heute 65 Jahre alte Belgier staunte nicht schlecht, als die Kulmbacher mit dem rund zehn Meter langen "Ungetüm" vor seiner Villa standen.

Klar, dass der Maibaum mit dem Landkreis-Wappen, dem Bayern-Emblem und dem Schild "Dein Freund Klaus-Peter Söllner Landrat" sofort aufgerichtet werden musste. Stilvoll stach man sogleich zwei Bierfässer an.

Jean-Marie Pfaff war nicht nur ein galanter Gastgeber, sondern erinnerte an seine Glanzzeit bei den Bayern. Danach lud die Torwartlegende noch zu einem gemeinsamen Essen in ein italienisches Restaurant ein.

Froh gelaunt fuhr die Kulmbacher Delegation am dritten Tag wieder zurück in die Heimat. "Vögel"-Präsident Ralph Löffler war beeindruckt: "Der Ausflug war für mich überragend. Wir waren hellauf begeistert. Wir hätten diese Möglichkeit natürlich nicht gehabt, wenn uns der Landrat nicht die Türe geöffnet hätte. Was ich bei Pfaff besonders bemerkenswert finde, ist, dass er trotz seines Erfolges auf dem Boden geblieben ist."

Er hoffe, dass Pfaff sobald wie möglich wieder ins Kulmbacher Land kommen wird. "Wir werden ihn natürlich herzlich empfangen." Werner Reißaus