Pretzfelder Ehepaar klagt Gemeinde an
Autor: Carmen Schwind
Pretzfeld, Mittwoch, 05. April 2017
In der Gemeinde Pretzfeld entstehen im Augenblick parallel ein Flächennutzungs- und Landschaftsplan und ein Bebauungsplan für das Gebiet "Kolmreuther Weg II...
In der Gemeinde Pretzfeld entstehen im Augenblick parallel ein Flächennutzungs- und Landschaftsplan und ein Bebauungsplan für das Gebiet "Kolmreuther Weg II". Zu diesen können die Öffentlichkeit, Träger öffentlicher Belange und Behörden Stellungnahmen abgeben, die im Marktgemeinderat diskutiert und über einen Beschluss aufgenommen werden können.
Stadtplaner Jörg Meier stellte in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Pretzfeld die eingegangenen Stellungnahmen vor. Allerdings lagen den Räten nur diese und die Beschlussvorschläge vor, nicht die angepassten Pläne mit den neuen Formulierungen.
Naturnahe Lage
Darüber ärgerte sich Franz Stein (FW). Er bestand darauf, dass ins Protokoll aufgenommen wird, dass man zu den vorgebrachten Aussagen keinen Beschluss fassen kann. Für eine weitere Diskussion sorgte die Aussage der Unteren Naturschutzbehörde, dass bei der Ausgleichsfläche, dem ehemaligen Pflanzgarten, vorhandene nicht standortheimische Gehölze wie Fichten zu entfernen seien. Hierzu erklärte Meier, dass Fichten dort nicht wachsen würden, wenn der Mensch sie nicht angepflanzt hätte. Franz Stein warf noch einmal ein, dass die Beschlüsse nicht richtig formuliert und die Sitzung schlecht vorbereitet worden sei.
Für den Bebauungsplan war die Stellungnahme eines Ehepaars eingegangen, das 1996 ein Grundstück im Kolmreuther Weg erworben hatte. Die beiden hatten beschlossen, dort zu bauen, da es sich um eine ruhige, naturnahe Wohnlage handelte.
Der damalige Bürgermeister soll zugesichert haben, dass dort auch nicht weiter gebaut werden würde.
Das Ehepaar befürchtet nun Lärmbelästigung. Sie sind der Meinung, dass die Gemeinde damals bei der Bauplatzvergabe einen Fehler gemacht habe. Karl-Ludwig Grodd (WPA) meinte, dass Letzteres stimme. Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökol.) zeigte Verständnis für den Ärger, meinte aber, dass man aus Sicht der Gemeinde jetzt nichts mehr ändern könne.
Gerhard Kraft ließ am Ende des Tagesordnungspunktes ins Protokoll aufnehmen, dass er mit abgestimmt habe, um das Verfahren nicht zu behindern, dass er aber zukünftig ebenfalls die eingearbeiteten Texte sehen möchte. Danach beschlossen die Räte, Ortsbegehungen bezüglich der Anträge aus den Bürgerversammlungen durchzuführen. Die Bürger aus Poppendorf wollen, dass das Waaghäusla abgebrochen und das Glockenhaus saniert wird.
Erledigte Aufträge
Und die Räte wollen begutachten, ob man den Unterzaunsbacher Häcksler im Feuerwehrhaus Oberzaunsbach unterstellen kann. Ein Poppendorfer Pächter wurde aufgefordert, das gepachtete Grundstück zu mähen. Außerdem will sich der Marktgemeinderat zum Thema Hochwasser informieren lassen. Alle anderen aufgenommenen Anträge der Bürger seien bereits erledigt worden, zählte die Bürgermeisterin auf.