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Pretzfeld hadert mit dem Image


Autor: Carmen Schwind

Pretzfeld, Donnerstag, 25. Juni 2020

Das Gremium ließ sich über den Stand des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts informieren.


In einer außerplanmäßigen Sitzung stellten Thomas Rosemann und Julia Jakobs von den Planungsbüros "Toposteam" und "Planwerk" den Pretzfelder Marktgemeinderäten den Stand der Entwürfe des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) vor. "Das war eine gute Anregung von Bürgermeister Lipfert, den Neuen im Gremium das Konzept vorzustellen", meinte Thomas Rosemann. Der Entwurf hat sich seit September 2019 nicht geändert. "Wir machen das Konzept für Sie. Dann liegt es an Ihnen, was Sie daraus machen", stellte er fest und gab zu bedenken, dass Corona Folgen für die Umsetzung haben könnte: "Ich hoffe, dass Geld da sein wird, um die Kommunen bei ihren Aufgaben zu unterstützen."

Umsetzungsfrist fehlt

In den vergangenen Monaten hatte sich wohl das Konzept nicht geändert, allerdings hatten die Planer dieses zum Beispiel bei der Regierung von Oberfranken vorgestellt. "Sie müssen über die Sanierungssatzung nachdenken", trug Rosemann vor. 1998 war ein Sanierungsgebiet festgelegt worden. Das ist die Voraussetzung, um Städtebaufördermittel in Anspruch nehmen zu können. Im Jahr 2006 wurde jedoch gesetzlich geregelt, dass es für diese Satzungen eine Umsetzungsfrist geben muss. "Sie haben hier keine Frist festgesetzt", mahnte der Planer und wies darauf hin, dass in einem solchen Fall die Satzung bis zum Jahr 2021 aufgehoben oder die Frist zur Umsetzung verlängert werden muss.

Darauf habe ihn Geschäftsleiter Andreas Pfister hingewiesen. "Ich hatte das auch nicht auf dem Schirm", gestand Rosemann ein. Weiter berichtete er, dass einige Bürger auf die Planer zugekommen waren und nicht mit den Plänen einverstanden sind. Der Referent wies jedoch darauf hin, dass letztendlich nicht die Bürger, sondern der Marktgemeinderat entscheidet, was umgesetzt werden soll. "Spätestens nächstes Jahr soll aber mit der ersten Maßnahme begonnen werden. Da warten die Bürger drauf", meinte der Planer.

Außerdem wies er darauf hin, dass der Freistaat Bayern Maßnahmen zur Innenentwicklung fördert. Der Grundsatz sei "Innen vor außen". Kommunen sind aufgefordert, einen Grundsatzbeschluss zu fassen und aufzuzeigen, mit welchen konkreten Maßnahmen sie die Innenentwicklung vorantreiben wollen.

In Pretzfeld sind die nötigen Grundlagen vorhanden, die aktualisiert und vom Marktgemeinderat beschlossen werden müssen. Bis zur nächsten Sitzung am 7. Juli sollen alle Stellungnahmen geprüft werden. Das Konzept soll entsprechend aktualisiert werden, sodass im Dezember 2020 Isek als Selbstbindungsplan beschlossen werden kann. Isek ist die Grundlage, um Fördergelder zu erhalten, und hat das Ziel, Schwerpunkte der städtebaulichen Entwicklung in Pretzfeld zu setzen.

"Zum Beispiel stellte sich die Frage, ob es in Pretzfeld wirklich keine Bauplätze gibt", erklärte Thomas Rosemann und antwortete, dass es wohl welche gebe, die aber Privatpersonen gehören, die nicht verkaufen wollen. Es sei auch aufgefallen, dass es keinen Sammelparkplatz gebe. Außerdem solle ein sicherer und barrierefreier Weg von der Schule zum Friedhof geschaffen werden. Julia Jakobs wies darauf hin, dass die Bürger Pretzfeld negativ wahrnehmen und Vorteile nicht erkennen. Deshalb schlug sie eine Imagemaßnahme vor, um das Ansehen zu verbessern und den Zusammenhalt zu stärken. Zudem könnte ein Gewerbeverein gegründet werden.