Druckartikel: Preissteigerungen in allen Bereichen stellen Hemhofen vor Probleme

Preissteigerungen in allen Bereichen stellen Hemhofen vor Probleme


Autor: Pauline Lindner

Hemhofen, Donnerstag, 08. März 2018

Die neue Düngemittelverordnung macht Hemhofen Schwierigkeiten. Klärschlamm darf so gut wie nicht mehr in der Landwirtschaft ausgebracht werden. Die Gemeinde...


Die neue Düngemittelverordnung macht Hemhofen Schwierigkeiten. Klärschlamm darf so gut wie nicht mehr in der Landwirtschaft ausgebracht werden. Die Gemeinde kündigte deshalb den Vertrag mit der bisherigen Firma, die den Klärschlamm von der Anlage in Zeckern entsorgte. 13 Fachfirmen schrieb man an, doch nur eine war überhaupt bereit, tätig zu werden. Dafür muss Hemhofen kräftig in die Tasche greifen. Der Tonnenpreis erhöhte sich von 94 auf 131 Euro. Zudem muss eine Baggerfirma zwischengeschaltet werden, damit der Schlamm auf der Kläranlage aufgeladen werden kann.
Der neue Vertrag wurde deshalb auf maximal zwei Jahre befristet. Die Verwaltung will sich mit den Nachbargemeinden zusammentun, um eine Firma für alle zu finden. Thomas Koch (FW) regte an, ob sich hierfür nicht eine Art Zweckverband anbiete.


Schätzung ist überholt

Auch der Aufwand für den Umbau der Grundschule wird größer. Die Kostenschätzung von 2015 hat zu einem Planerhonorar von unter 209 000 Euro geführt und dadurch den Schwellenwert für eine europaweite Ausschreibung nicht erreicht. Die zugrundegelegten Preise sind aber durch die Entwicklung auf dem Bausektor längst überholt. Die Kostenberechnung vom vergangenen Herbst geht nun von Objektkosten von 2,6 Millionen Euro aus.


Angebote liegen weit auseinander

Damit übersteigt auch das Architektenhonorar den Schwellenwert. Das Landratsamt forderte Hemhofen auf, das sogenannte VgV-Verfahren durchzuführen. Hierfür muss die Kommune wiederum ein Fachbüro einschalten. Deren Honorarvorstellungen klaffen weit auseinander. Den Zuschlag erhielt Gerhart Schäfer aus Seubersdorf mit knapp 6000 Euro für die Objektplanung und 3500 Euro für die Ausschreibung der Planung der technischen Ausrüstung. Die höchste Forderung für Ersteres lag bei fast 29 000 Euro und für die Technik bei 12 000 Euro.
Schon lange im Blick hat Hemhofen die Anbindung des Seniorenwohnheims Haus Heinrich an eine neuen Abwasserkanal. Die Kostenschätzung hierfür lag bei 140 000 Euro. Bei der ersten Ausschreibung im Juni lag das günstigste Gebot bei 180 000 Euro.
Man hob die Ausschreibung auf. Der neuerliche Versuch brachte günstigere Angebote, die trotz allem deutlich für der Schätzung lagen. Die Arbeiten wurden an die Firma Gumbrecht in Wachenroth für 156 000 Euro vergeben. "Die Preise im Tiefbau schießen geradezu durch die Decke", kommentierte Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU) das Ergebnis.
Im Zeckerner Ortskern wollen zwei Bauherren bauen, der eine muss dafür zuerst eine frühere Gaststätte und ihre Nebengebäude abreißen. Entgegen den Vorstellungen der Verwaltung befürwortete der Gemeinderat einstimmig das Vorhaben, weil es sehr gut ins Ortsbild passe, es sogar aufwerte.