Druckartikel: Prachtstück aus dem Wald ziert Hesselberg

Prachtstück aus dem Wald ziert Hesselberg


Autor: Manfred Welker

Heßdorf, Montag, 29. August 2016

Bei der Hesselberger Kerwa hatten die Ortsburschen mit Unterstützung einiger älterer Semester den Baum in kurzer Zeit aufgerichtet. Gegenüber der Gastwirtsc...
Unter dem Kommando von Paul Bräunig war der Kerwabaum in Hesselberg zügig aufgestellt. Foto: Manfred Welker


Bei der Hesselberger Kerwa hatten die Ortsburschen mit Unterstützung einiger älterer Semester den Baum in kurzer Zeit aufgerichtet. Gegenüber der Gastwirtschaft Jägersruh kündet ein 23-Meter-Baum von der Kerwa.
Für Konrad Warter ist es eine Selbstverständlichkeit, die Kerwa im Ort zu unterstützen. Auf seinem Grundstück hat der Baum seinen Platz gefunden. "Traditionen müssen gepflegt werden und wenn ich etwas dazu beitragen kann, mache ich das gerne", sagt er.
Um den Kerwasburschen die Arbeit zu erleichtern, wurde zum Baumaufstellen schon vor einiger Zeit ein Stahlrohr in den Boden eingesenkt, das Roland Kreiner, der Schwiegersohn seines Bruders Herbert Warter, extra für diesen Zweck hergestellt hatte. Der Baum wurde aus einem Privatwald zu diesem Zweck gespendet.
Für die Ortsburschen war am Samstag Schwerstarbeit angesagt. Das 23 Meter lange Prachtstück wurde von Roland Kreiner gefällt. Eingeholt wurde er mit einem Traktor, gesteuert von Thomas Dreßel. Mit dabei - auf einem geschmückten Leiterwagen - waren die elf Ortsburschen unter Leitung von Nico Kreiner. Der Leiterwagen stammt von Norbert Schaub aus Großenseebach, der es vermutlich nicht ungern sieht, dass dieses alte Gerät bäuerlicher Arbeit wieder im Einsatz ist. Gezogen wurde er von einem alten Fendt Dieselross aus dem Jahr 1958, gesteuert von Herbert Warter. Nachdem der Baum mit rot-weißen Bändern, einem Kranz und Frankenflaggen geschmückt war, konnte in Hesselberg die Arbeit beginnen.
An den drei Schwalbenpaaren, zur Verfügung gestellt von Baptist Winkelmann aus Hannberg, packten die Ortsburschen und weitere Unterstützer kräftig an, so dass der Baum unter dem Kommando von Paul Bräunig schnell in der Senkrechten stand.


Nachwuchs binden

Danach wurde er verkeilt und mit Zweigen abgedeckt. In der Nacht wurde der Baum gut bewacht, damit das gute Stück bis zum Raustanzen am Montag unbeschädigt bleibt.
Um auch den Nachwuchs an seine zukünftige Aufgabe bei der Kerwa heranzuführen, haben auch die Kleinen schon ein T-Shirt bekommen. Den Rücken ziert die Aufschrift "Hesselberger Ortsburschen", die Vorderseite ein Frankenrechen und der Vorname. Auch Anton Dreßel ist mit seinen immerhin zwei Jahren bei der Kerwa dabei und trägt sein T-Shirt mit Stolz und einem verschmitzten Kindergrinsen. Auf diese Art ist das Nachrücken von engagierten Kerwasburschen und Kerwasmadli gesichert - so die Hoffnung.
Die Kerwa begann am Freitagvormittag mit einer Schlachtschüssel und frisch gebackenem Bauernbrot. Am Abend gab es vermutlich die ersten Karpfen der Saison 2016/2017 in der Region, die in der Küche des Gasthauses Jägersruh zubereitet wurden. Seit 1995 kümmert sich Manfred Mirschberger, Besitzer der Gastwirtschaft Jägersruh, mit Unterstützung der Verwandtschaft und zahlreicher Helfer um die Ausrichtung der Kerwa in Hesselberg.