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Poxdorf will auf Effeltrich zugehen


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Poxdorf, Dienstag, 02. Februar 2016

Poxdorf — In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat die Probleme des Hochwasserschutzes diskutiert. Seit der Sturzflut im Sommer 2007 ist der Hochwasserschutz ein wichtiges Th...


Poxdorf — In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat die Probleme des Hochwasserschutzes diskutiert. Seit der Sturzflut im Sommer 2007 ist der Hochwasserschutz ein wichtiges Thema. Wie Bürgermeister Paul Steins in Erinnerung rief, hat das Dresdner Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie (ITWH) 2009 ein Konzept erarbeitet, durch das Poxdorf im Falle eines Hochwassers, das sich alle 100 Jahre ereignet (HQ 100), geschützt werden könnte. Bisher haben die gewaltige Größe der Rückhaltebecken und die enormen Kosten verhindert, dass Schutzmaßnahmen in Angriff genommen wurden.


Beckengröße begrenzen

Um Informationen zu möglichen Vorgehensweisen zu erhalten, hat Bürgermeister Paul Steins Baudirektor Günther Prem und seine Mitarbeiterin Annegret Bieler vom Wasserwirtschaftsamt Kronach eingeladen. In der Diskussion kristallisieren sich folgende Punkte heraus: Ortsnahe Rückhaltebecken und innerörtliche flussbauliche Maßnahmen müssen kombiniert werden, um die Größe der Rückhaltebecken zu begrenzen, deren Flächen zwar weiterhin landwirtschaftlich genutzt, aber nicht mehr bebaut werden können. Die staatliche Förderung von 65 Prozent gibt es nur für den Baubestand, nicht für den Schutz neuer Baugebiete. Außerdem greift die Förderung nur im Falle eines HQ 100; entscheidet sich eine Gemeinde, wie etwa Langensendelbach, für ein HQ 30, ein alle 30 Jahre auftretendes Hochwasser, sind die Kosten nicht förderwürdig.


Zweckverband vorgeschlagen

Nach Prems Meinung sollten Poxdorf und Effeltrich in Sachen Hochwasserschutz zusammenarbeiten und eine Art Zweckverband bilden, da nur so eine förderwürdige Schadenshöhe zustande komme und auch die Kosten besser zu schultern seien.
Bürgermeister Steins schlägt eine gemeinsame Sitzung der Gemeinderäte von Effeltrich und Poxdorf vor, in der darüber zu entscheiden sei, welchen Schutzgrad (HQ 100 oder HQ 30 - letzterer mit nur circa 50 Prozent der Vollausbaukosten) die Maßnahmen erfüllen sollen. Dann müsse ein Ingenieurbüro damit beauftragt werden zu ermitteln, wieviel Flächen an welchen Stellen für Schutzmaßnahmen nach beiden Varianten benötigt würden und wie hoch voraussichtlich die Kosten wären. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.


Sanierung oder Neubau?

Abschließend legt der Bürgermeister einen Plan vor, der die Diskussion darüber anstoßen soll, wie man die Sanierung von Schule und Kindergarten in Zukunft weiter voranbringen könnte: Bei der Schule steht unter anderem die energetische Sanierung an, beim 36 Jahre alten Kindergarten muss über Sanierung oder Neubau entschieden werden. Der Bürgermeister wurde vom Gemeinderat beauftragt, mit dem Architekten Siewertsen (Baiersdorf) diesbezüglich Vorbesprechungen zu führen.