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Positiver Trend setzt sich im Juni fort


Autor: Redaktion

LKR Bad Kissingen, Mittwoch, 30. Juni 2021

Die sukzessiven Öffnungsschritte der regionalen Wirtschaft wirkten sich positiv auf den Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön im Juni aus. Im Berichtsmonat setzte sich der seit Anfang des Jahres abzeichne...


Die sukzessiven Öffnungsschritte der regionalen Wirtschaft wirkten sich positiv auf den Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön im Juni aus. Im Berichtsmonat setzte sich der seit Anfang des Jahres abzeichnende positive Trend am Arbeitsmarkt weiter fort. 7769 Menschen waren im Juni arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Hierbei wird im Bericht der Agentur für Arbeit Schweinfurt positiv hervorgehoben, dass der Rückgang von aktuell 216 arbeitslosen Menschen im Vergleich zum Vormonat stärker ausgefallen ist als in den letzten fünf Jahren.

"Die Stimmung in den regionalen Unternehmen hellt sich dank sinkender Corona-Infektionszahlen und der damit einhergehenden Lockerungen der behördlichen Maßnahmen auf. Die Arbeitslosigkeit sowie die Unterbeschäftigung und die Kurzarbeit sanken. Der Stellenzugang seit Jahresbeginn stieg weiter an. Gerade bei Dienstleistern, im Gastronomie- und Tourismus-Sektor ist dies der Fall. Im Bauhauptgewerbe bleibt die Stimmung gut, wenngleich momentan eine verschärfte Materialknappheit dort in vielen Bereichen eingetreten ist. Die Belebung am Arbeitsmarkt zeigt sich bei der Entwicklung der offenen Stellen in vielen Branchen deutlich. So lag der Stellenbestand im Berichtsmonat mit 5042 Stellen sogar deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre", erläutert Thomas Stelzer, der Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die regionale Arbeitsmarktsituation.

Arbeitslosenquote sinkt

Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote im Juni 3,8 Prozent. Im Vergleich Juni 2020 sank diese um 0,7 Prozentpunkte und die Arbeitslosigkeit ging deutlich um 1756 Personen zurück. Vergleicht man allerdings die aktuellen Arbeitslosenzahlen mit dem Juni 2019, vor der Corona-Pandemie, mit 7131 arbeitslosen Menschen und einer Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent, so sind noch 638 Menschen (+ 8,9 Prozent) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Mehr Langzeitarbeitslose

Von der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt konnten nicht alle Personengruppen profitieren. So wuchs die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet sind) während der Pandemie auf 2623 Personen an. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 632 Personen (plus 31,7 Prozent).

"Der Einbruch am Arbeitsmarkt durch die Pandemie ging im Schwerpunkt zulasten der Helfertätigkeiten und das Risiko, langzeitarbeitslos zu werden hat sich noch verstärkt. Im Vergleich Juni 2019 (Vorkrisenniveau) zu Juni 2021 stieg die Anzahl der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 945 Personen (56,3 Prozent) an. Zwar hat sich die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern wieder deutlich belebt. Allerdings liegt diese weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. "Viele Betriebe werden zuerst Kurzarbeit nach und nach zurückfahren, bevor sie neue Mitarbeiter einstellen", so Stelzer.

Die positiven Effekte der Kurzarbeit stabilisieren den Arbeitsmarkt weiterhin. Im Juni lagen von 2361 Betrieben im Arbeitsagenturbezirk Schweinfurt Kurzarbeitsanzeigen für 29 422 Arbeitnehmer vor. Dies entsprach knapp einem Fünftel der Betriebe sowie rund einem Sechstel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in unserer Region. "Die Kurzarbeit wirkt nach wie vor und stabilisiert den Arbeitsmarkt, indem Beschäftigung erhalten bleibt und Arbeitslosigkeit verhindert wird. Zwar ist die Anzahl der Menschen in Kurzarbeit weiterhin hoch, aber es ist ein positiver Abwärtstrend zu verzeichnen.

Allerdings sind aktuell verschiedene Branchen von Lieferschwierigkeiten betroffen. Dies gilt nicht nur für die Automobilbranche und deren Zulieferer, sondern auch für die Bau- und Holzbranche sowie die Möbelindustrie. "Hierdurch könnte es auch in unserer Region vorübergehend zu einem erneuten Anstieg in der Kurzarbeit kommen", berichtet Stelzer.

Gute Chance auf Ausbildungsplatz

Jugendliche haben nach wie vor gute Chancen auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Im Juni waren noch 671 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Dem stehen aktuell noch 1489 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber. Damit standen im Berichtsmonat rein rechnerisch, 100 jungen Menschen 220 offene Ausbildungsstellen zur Auswahl. "Die Ausbildungsstellenvermittlung läuft aktuell auf Hochtouren und immer mehr Jugendliche erhalten erfreulicherweise jetzt eine Zusage für einen Ausbildungsplatz ab September 2021", sagt Stelzer. red