Pop im Bad
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Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 16. Juli 2020
Um die Kulturszene in Höchstadt wieder zu beleben, veranstaltet die Stadt das "Kultur-Picknick" im Freibad. An jedem Sonntag im August und am ersten im September treten dort unterschiedliche lokale Bands auf. Das Schwimmbadkiosk wird zur Abendlounge.
Andreas Scheuerer Susanne Bayer hat lange gewartet. Schließlich gab es für die Kulturmanagerin der Stadt Höchstadt wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten wenig zu organisieren. Nun ist die Wartezeit vorbei. Denn ab August veranstaltet die Stadt unter dem Namen "Kultur-Picknick" an jedem Sonntagabend insgesamt sechs Konzerte im Höchstadter Freibad."Wir wollen das Vakuum, dass durch die Corona-Krise in der Höchstadter Kulturszene entstanden ist, wieder füllen", sagt Bayer.
Unter den Musikern befinden sich hauptsächliche lokale Bands. Darunter zum Beispiel das Vokalensemble Quindici, ReAct sowie das Quartett Acoustec. Um die Kulturszenen zu beleben, hatte die Stadt zwar ursprünglich einen anderen Plan verfolgt: Konzerte waren an verschieden Plätzen im Stadtgebiet unter freiem Himmel angedacht. Die Planung scheiterte aber an den kurzen Fristen. Nun hat man mit dem Freibad eine "perfekte Spielstätte" gefunden, in der laut Bayer alles für die sogenannten "Kultur-Picknicks" vorhanden sei.
Handhabung Corona-Maßnahmen
Wichtig für die Entscheidung war unter anderem das bereits vorhandene Konzept zur Handhabung der Corona-Auflagen gewesen, das im Freibad schon lange angewandt und bislang vorbildlich umgesetzt wurde. Deshalb wolle man das Konzept weitgehend übernehmen, erklärt Bayer. Konzertbesucher müssen demnach eine Maske tragen, bis sie ihren Platz auf der Picknickdecke erreicht haben. Der Abstand zwischen den Besuchern sei durch die Picknickdecken gut überprüfbar. "Wir sehen die Vorsichtspflicht, aber überzogene Angst ist nicht angezeigt", sagt Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Genau wie Kindergärten und Schulen, müsse auch die Kulturlandschaft ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Hinter der Idee des "Kultur-Picknicks" steht, wie der Namen sagt, kein ausschweifendes Festivalkonzept. Stattdessen sollen die Konzertabende unter gediegenen, familienfreundlichen Bedingungen stattfinden, erklärt Bayer. Das suggerieren auch die unterschiedlichen Musikstile, die die Bands einbringen. "Das schöne ist, dass für jeden etwas dabei ist." Dennoch habe man sich bewusst für Bands entschieden, die innerhalb ihres Genres auch populäre Musik machen können, um möglichst viele Leute anzusprechen.
Um ein passendes Ambiente herzustellen, hat Bayer zusammen mit Kioskbetreiberin Nadja Müller zudem ein Verpflegungskonzept entworfen. An den Konzertsonntagen werde Müller nun ihren Kioskbetrieb abends in einen Barbetrieb umwandeln. Verkaufen werde sie dann nicht mehr typisches Kioskessen, sondern zum Beispiel Tapas und Eisbecher. Zu trinken bietet Müller den Besuchern Wein an, den sie mit einem befreundeten Sommelier extra für die Konzertabende ausgesucht hat. Neben Wein gibt es auch Champagner. "Trotzdem ist für jeden Geldbeutel etwas dabei", sagt Müller. Wer seine eigenen Snacks mitbringen möchte, kann das gerne tun.
Kartenvorverkauf gut angelaufen
Der Kartenvorverkauf sei bislang gut angelaufen, sagt Bayer. Vor kurzem habe jemand in ihrem Büro 35 Karten auf einmal gekauft. "Wir rechnen damit, dass alle Konzerte ausverkauft sind, denn die Menschen wollen wieder Kultur erleben." Maximal 200 Tickets gibt es für eine Veranstaltung.