Plastik vermeiden ist gut, aber...
Autor: Christoph Wiedemann
LKR Haßberge, Donnerstag, 14. März 2019
Unsere Kollegin Dunja Neupert hat sich in der Fastenzeit vorgenommen, plastikfrei zu leben. In dieser Woche steht sie vor dem Problem eines Einkaufs ohne Plastik. Und wie denken Menschen im Kreis Haßberge über das Thema Plastikfasten?
Christoph Wiedemann Kreis Haßberge — Nudeln, Salami, Gurke oder Salat - was haben diese Lebensmittel gemein? Für alle gilt: Sie sind meistens in Plastik verpackt. In Supermärkten oder Discountern begegnet den Kunden überall Plastik. "Man kriegt ja fast gar nichts mehr ohne Plastik", sagt Michaela Barthelmes aus Eschenbach. Sie zeigt auf ihren gefüllten Einkaufswagen und meint: "Obst und Gemüse braucht kein Plastik. Eine Packung Getränke könnte ohne weitere Plastikverpackung auskommen, wenn die Flaschen nur einzeln verkauft werden würden."
Doch Plastikverpackungen sind praktisch, wie das Beispiel der Sixpacks zeigt: Mit der zusätzlichen Ummantelung lassen sich ohne große Mühe sechs Flaschen tragen. "Es ist eben auch eine Frage des Transports", erkennt Helmut Strauch aus Eltmann.
Über die Vermeidung von Plastik scheinen viele nachzudenken. Einige haben sogar gehandelt. "Ich habe mir angewöhnt, nur noch Glasflaschen zu kaufen", sagt Senja Knoblauch.
Janina Grüner-Eck geht sogar noch einen Schritt weiter bei dem Versuch, weniger Plastik zu nutzen: Wenn sie beispielsweise eine Gurke entdecke, "die in Plastik verpackt ist, lasse ich sie liegen und nehme lieber etwas anderes".
In Brigitte Kieslingers Laden in Eltmann hätte Janina Grüner-Eck weniger Schwierigkeiten. Denn dort wird "so gut und so viel wie möglich auf Plastik verzichtet", erläutert Kieslinger. Obst oder Gemüse sind bei ihr nicht in Plastik verpackt. Wer keinen Korb für den Transport mitbringt, kann sich eine Papiertüte nehmen. In der Kühltheke dominieren Gläser. Nur in Ausnahmefällen gibt es Joghurt aus Plastikbechern, sagt die Ladeninhaberin. "Und die Milch gibt es in Milchflaschen und nicht aus dem Karton." Die habe allerdings den Nachteil, "dass sie nicht so lange haltbar ist", ergänzt sie. Ohne Plastik kommt Brigitte Kieslinger dennoch nicht aus: "Wegen der Lebensmittelkontrolle darf man nicht viel. Da geht es meistens um Hygienebestimmungen."