Plan für einen besseren ÖPNV
Autor: Hans Kurz
LKR Bamberg, Donnerstag, 05. Dezember 2019
Mit der Überarbeitung des Nahverkehrsplans stellt der Landkreis die Weichen für die nächsten Jahre. Ein Faktencheck und eine Bewertung zu Anspruch, Wirklichkeit und Wünschenswertem.
"Teilfortschreibung des Nahverkehrsplans 2019" - es klingt sperrig und nach einer beiläufigen Formalie, was der Kreistag noch im Dezember beschließen soll, nachdem Umweltausschuss und Kreisausschuss grünes Licht gegeben haben. Doch dahinter verbirgt sich nicht weniger als der Zukunftsplan für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Bamberg, niedergeschrieben in einem mehr als 120 Seiten starken Werk.
Die Fortschreibung ist nötig, um die Grundlagen des 2018 verabschiedeten Mobilitätskonzeptes in den Plan zu überführen, der die "Grundlage der Gesamtnetzüberplanung in den Jahren 2020/21 sein wird", wie Inge Werb, Fachbereichsleiterin im Landratsamt, ausführt. Damit werden "die Grundlagen für Verkehrsangebot und Qualitätsstandards des ÖPNV im Landkreis Bamberg ab 2024 festgelegt".
Der Fränkische Tag hat in den vergangenen Monaten den ÖPNV im Landkreis in vielen Aspekten beleuchtet und ist dabei auch auf Wünsche, Anregungen und Forderungen der Leser - und Nahverkehrsnutzer - eingegangen. Dabei haben sich einige Schwerpunkte herauskristallisiert, wie etwa der Wunsch nach einer besseren und schnelleren Taktung des Regionalbusverkehrs, die Notwendigkeit eines Regionalen Omnibusbahnhofs (ROB) in Bamberg oder generell bessere Fahrgastinformationen und ein übersichtlicheres und einfacheres Fahrscheinsystem.
Die Lokalredaktion hat nun nachgeschaut, was sich davon im Nahverkehrsplan wiederfindet und welche Lösungen angestrebt werden.
1.
Taktung
"Der künftige ÖPNV orientiert sich in seiner Grundstruktur und Angebotsgestaltung an den Vorgaben des Intermodalen Mobilitätskonzeptes (gestärkte Korridore, möglichst schnelle und vertaktete Linien und Erschließung der Fläche über Bedarfsverkehr", heißt es dazu gleich auf Seite 3 in den Zielvorgaben des neuen Nahverkehrsplans.
Konkret wäre das etwa ein 30-Minuten-Takt in der Haupt- und Nebenverkehrszeit bei den jetzigen Bamberger Stadtbusverbindungen nach Bischberg, Hallstadt, Memmelsdorf und Stegaurach. Ein Stundentakt ist in den Hauptkorridoren bis Burgebrach, Lisberg, Trunstadt, Breitengüßbach, Gundelsheim, Scheßlitz, Litzendorf, Pettstadt und Frensdorf gewünscht. Für die Hauptorte in der Verlängerung der Korridore ist in der Hauptverkehrszeit zumindest alle zwei Stunden eine Busverbindung ins Auge gefasst.