Pilgerzentrum einen Schritt weiter

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So stellt sich der Architekt das Bürger- und Pilgerzentrum in Marienweiher vor.
So stellt sich der Architekt das Bürger- und Pilgerzentrum in Marienweiher vor.
Illustration: juli - architektur | design, Kulmbach
 

Vorhaben  Der Gemeinderat hat der Planung für das Projekt in Marienweiher zugestimmt. Nun muss es genehmigt werden.

Das Projekt

"Umbau und Sanierung des Bürger- und Pilgerzentrums Marienweiher" ist einen Schritt weiter. Der Marktgemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung nach teils kontroverser Diskussion dem Vorhaben einmütig zu.

Tino Heß vom Kulmbacher Büro "juli - architektur | design" stellte dem Gremium seine Entwurfsplanung und die entsprechende Kostenberechnung vor. Grundlage für die Planungen war eine Machbarkeitsstudie, die im Vorfeld angefertigt worden war.

Ortsbildprägend

Das Gebäude gegenüber der Wallfahrtsbasilika gilt seinen Worten zufolge als ortsbildprägendes Einzeldenkmal. Daher wurden alle Überlegungen auch mit der Denkmalschutzbehörde eng abgestimmt.

Der zweigeschossige Walmdachbau mit Sandsteinrahmungen aus dem 18. Jahrhundert wurde durch die Denkmalschutzbehörde als erhaltens- und schützenswert eingestuft, vor allem sein äußeres Erscheinungsbild.

Das Innere wurde im 20. Jahrhundert mehrfach umgebaut. Nicht erhaltenswerte Teile wurden bereits zurückgebaut, so Heß, dafür entsteht ein Ersatzneubau über dem Gewölbekeller, der für eine Nutzung begehbar und mit dem neuen Bauwerk verbunden sein soll.

Raum für Veranstaltungen

Das neue, zweigeschossige Gebäude wird an den Hauptbau angebaut, in dem künftig Veranstaltungen stattfinden sollen. Wie Tino Heß weiter erläuterte, soll der historische Mittelflur im Erdgeschoss wieder hergestellt werden.

Als Bürger- und Pilgertreff wird ein großer, offener Raum genutzt. Auf den übrigen Flächen werden unter anderem das Pilgerbüro sowie ein Erschließungs- und Sanitärbereich untergebracht. Das Obergeschoss ist für die Pilgerzimmer und möglicherweise ein Archiv vorgesehen, erläuterte er dem Gremium weiter.

Dachgeschoss bleibt ungenutzt

Ungenutzt bleiben wird das Dachgeschoss. Das habe Kostengründe, wie der Architekt erläuterte. Dort hatte man ein Matratzenlager für Gruppen oder Schulklassen unterbringen wollen. Das, so Bürgermeister Franz Uome (CSU), wäre jedoch nicht gefördert worden. Insofern müsse man darauf verzichten.

Der Bürgermeister zeigte sich sehr froh darüber, dass der Marktgemeinderat das Vorhaben letztlich einmütig beschlossen hat. Einigkeit sei in einem solchen Fall unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg, betonte er.

Es sei ein Leuchtturmprojekt für den Landkreis und die Region und er, so Uome, sei sehr froh, dass man den Schritt gemacht habe.

Jetzt könne man den formellen Bauantrag beim Landratsamt stellen und parallel dazu die Detailplanung vorantreiben. Nach der Genehmigung werde man die Ausschreibungen durchführen und - so die Planung - im Herbst den Rohbau vergeben.

Kleine Verzögerung

Man habe schon eine kleine Verzögerung zu verzeichnen - und die aktuelle Situation mit Pandemie und Rohstoffknappheit sei nicht abschließend einzuschätzen. Dennoch gehe man derzeit von einer Fertigstellung des Bauprojekts Anfang 2024 aus.

4,8 Millionen sind die geschätzten Gesamtkosten - 4,5 Millionen Euro davon sind förderfähig. Hier könne man mit einer 90-prozentigen Bezuschussung rechnen, wie Bürgermeister Franz Uome vorrechnete.

Überschaubarer Anteil

Weil man im Altbau einige Einsparungen vorgenommen hat, konnten die Mehrkosten bisher auf rund sieben Prozent begrenzt werden. Nach jetzigem Stand muss die Gemeinde Marktleugast mit einem Eigenanteil an den Kosten von zwischen 600 000 und 700 000 Euro rechnen. red