Photovoltaikanlagen bei Rugendorf nehmen die nächste Hürde
Autor: Klaus Klaschka
Rugendorf, Dienstag, 08. Oktober 2019
Die ortsansässige Firma Münch will zwei Solarfelder auf der Anhöhe südlich von Rugendorf errichten. Der Gemeinderat hat hierfür in der Sitzung am Montagabend die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Be...
Die ortsansässige Firma Münch will zwei Solarfelder auf der Anhöhe südlich von Rugendorf errichten. Der Gemeinderat hat hierfür in der Sitzung am Montagabend die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans mit Grünordnungsplan für das Sondergebiet "Photovoltaikanlage Rugendorf-Südwest" beschlossen.
Nachdem der Kulmbacher Stadtrat Solarfelder bei Grafendobrach aus grundsätzlichen Erwägungen abgelehnt hatte, hatte das Energieunternehmen Münch sein Vorhaben auf Rugendorfer Gebiet verlegt und dafür die Zustimmung des Gemeinderats erhalten.
Die Firma Münch möchte abseits von Feldbuch eine 16 Hektar große Anlage errichten, bei Poppenholz eine fünf Hektar große. Das hatte der Gemeinderat im März befürwortet. Mit Stimmengleichheit hatte das Gremium dagegen ein weiteres PV-Feld bei Eisenwind abgelehnt.
Weg bleibt offen
Zu beiden Vorhaben hatten die Träger öffentlicher Belange Gelegenheit, sich zu äußern. Ein Landwirt mit einem Acker neben dem PV-Feld bei Poppenholz wies darauf hin, dass er den Wirtschaftsweg benötige und nicht das ganze Areal umzäunt werden dürfe. Daher wurde die Planung geändert: Der Weg bleibt mit einer lichten Breite bis sechs Meter offen.
Einen weiteren relevanten Einwand hatte das Landesamt für Denkmalpflege. Es vermutet auf dem Areal hinter Feldbuch zwei Bodendenkmäler - eine "Freilandstation des Mittelpaläolithikums" und "verebnete Grabhügel vorgeschichtlicher Zeitstellung". Um aufwendige archäologische Voruntersuchungen zu vermeiden, verzichtet Münch auf etwa 2500 Quadratmeter der ursprünglich vorgesehenen Fläche.
Die geänderte Planung wird nun noch einmal den insgesamt 23 zu beteiligenden Stellen vorgelegt. Dann folgt eine öffentliche Auslegung, bevor der Gemeinderat nach Abwägung aller vorgebrachten Einwände und Hinweise endgültig die Änderung des Flächennutzungsplans beschließen kann. Erst danach wird sich der Gemeinderat dem eigentlichen Bauantrag widmen.
Noch nicht festgelegt hat der Gemeinderat, wofür die in der laufenden Wahlperiode angesammelten Sitzungsgelder verwendet werden sollen. Seit 1972 verzichten die Gemeinderäte auf Sitzungsgelder, um diese einem gemeinnützigen Zweck zukommen zu lassen. "Falls für Rugendorf direkt nichts gefunden werden sollte, könnte man die 7600 Euro der Nepalhilfe zukommen lassen", schlug Elisabeth Schmidt-Hofmann vor. Der Vorschlag von Fritz Rösch, mit dem Geld die Grillhütte am Haus der Jugend zu erneuern, wurde abgelehnt, da dies eine reguläre Aufgabe der Gemeinde ist. Für die Mehrzahl der Gremiumsmitglieder sollte das Geld im Ort bleiben. Nachdem hierfür kein konkreter Vorschlag kam, wurde ein Beschluss vertagt.