Druckartikel: Pflegedienst "Pflege ohne Grenzen" nutzt leerstehende Klassenzimmer

Pflegedienst "Pflege ohne Grenzen" nutzt leerstehende Klassenzimmer


Autor: Veronika Schadeck

Tettau, Dienstag, 26. April 2016

In Markt Tettau wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung der Haushalt verabschiedet. Demnach sollen in diesem Jahr rund vier Millionen Euro investiert wer...
Im ersten Obergeschoss der Schule will der Pflegedienst "Pflege ohne Grenzen" Diensträume einrichten.  Foto: Schadeck


In Markt Tettau wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung der Haushalt verabschiedet. Demnach sollen in diesem Jahr rund vier Millionen Euro investiert werden. Dabei geht es unter anderem um die Weiterführung des Städtebaus, um die Errichtung von "zukunftsorientierten Wohnungen", die Umnutzung eines Gebäudeteils der Königlich Privilegierten Porzellanfabrik, die Anbringung von LED-Beleuchtung an der KC 9 in Schauberg, um Erneuerung des Gehweges ab der Firma Rösler bis zum Ortsausgang - Richtung Langenau sowie um die Sanierung der Wasserleitungen in Tettau und Kleintettau. In Angriff genommen werden soll zudem die Dorferneuerung in Kleintettau und damit verbunden, der Ausbau der Christian-Hammerschmidt Straße. Weiterhin soll ein Mehrzweckfahrzeug für die Feuerwehr Kleintettau angeschafft sowie Sanierungsmaßnahmen am Rathaus und an der Schule vorgenommen werden.
Wie Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) erklärte, sei er froh darüber, dass auch demnächst im ersten Obergeschoss der Schule leerstehende Klassenzimmer als Diensträume für den Pflegedienst "Pflege ohne Grenzen" genutzt werden. Hierfür gab das Gremium mit einer Gegenstimme grünes Licht.
In seinen Ausführungen betonte der Bürgermeister, dass er angesichts der anstehenden Investitionen auf kontinuierliche Steuereinnahmen hofft. Er sei stolz darauf, global agierende Unternehmen vor Ort zu haben.
Bevor das Zahlenwerk mit einer Gegenstimme verabschiedet wurde, brachte Willi Güntsch (SPD) Kritik an. Er wolle besser vor einem so wichtigen Tagesordnungspunkt informiert werden. Diesbezüglich wies Ebertsch auf eine längere Zusammenkunft am Freitagabend hin, in der alles bezüglich des Haushaltes vorab besprochen worden sei.


Signal für Familienfreundlichkeit

In der Sitzung wurde auch ein Signal für Familienfreundlichkeit gesetzt. Ohne Gegenstimme sprach sich das Gremium dafür aus, in den ersten vier Monaten den Kindergartenbeitrag für ein Tettauer Kind aus der Gemeindekasse zu bezahlen. Pro Kind, so meinte Ebertsch, komme - je nach Buchungszeit ein Betrag zwischen 115 bis 180 Euro zusammen. "Somit sind wir besser als die Steinbacher" (Anmerkung: Hier gibt es für jedes geborene Kind 500 Euro).
Keine Zustimmung gab es zwecks des Honorarangebots bezüglich der Optimierung des Pumpwerkes in Langenau. Hier hat ein Ingenieurbüro aufgrund der veranschlagten 60 000 Euro hohen Investitionskosten ein Honorar in Höhe von rund 22 000 Euro brutto veranschlagt. Beim Pumpwerk in Langenau erfüllt die Technik aufgrund des hohen Fremdwasseranteils nicht die Anforderungen. Die Kompressoren sind für sechs Stunden ausgerichtet. Im Einsatz sind diese 24 Stunden. Die Gemeinde will nun mit dem Ingenieurbüro zwecks Honorar nochmal verhandeln.
Unter Punkt "Sonstiges" fragte Hubert Ruß (SPD), warum Ludwigsstadt mit der FWO einen Wasserlieferungsvertrag für fünf Jahre und der Markt Tettau für 30 Jahre abgeschlossen habe. Ebertsch konnte seinen Ärger nicht verbergen, als er meinte, dass die FWO sich auch bereit erklärt habe, eine Wasserleitung von 1,2 Millionen Euro zu sanieren. "Oder willst du es machen!"
Güntsch (SPD) wünschte, dass er als Gemeinderat vor der Zeitung informiert werde. Zudem seien im Haushalt zu viele Investitionen beschlossen worden, die in der Summe nicht durchgeführt werden können. Außerdem: "Ich finde es nicht in Ordnung, dass bei mir jeder Einwand moniert wird", meinte Güntsch aufgebracht.
Michael Müller (BT) wies auf die Hausberatung am Freitag hin. Er forderte Güntsch zu mehr Zurückhaltung auf. Es sei eine öffentliche Sitzung und könnte somit in der Zeitung stehen. Das ergebe ein Negativbild für Tettau. Er soll doch bedenken, dass in Tettau eine starke Industrie und Firmen vorhanden seien, die weltweit agieren.
Carl-August Heinz (BT) sprach davon, dass man bei einem Haushalt auch "Ersatzpläne in der Schublade" haben müsse, um auf Unvorhergesehenes schnell reagieren zu können. "Der Kreishaushalt kommt mit erheblich weniger Aufwand zustande!"
Anika Kappelt (SPD) meinte zu Güntsch: "Wir sind alle weniger Jahre als Du im Gremium, wir sollten von Dir lernen, aber das können wir nicht." Und Ines Pechtold bat Güntsch, doch etwas mehr Vertrauen in den Bürgermeister und in die Verwaltung zu haben. vs