Druckartikel: Pfarrweisach nutzt Kraft der Sonne

Pfarrweisach nutzt Kraft der Sonne


Autor: Eckehard Kiesewetter

Pfarrweisach, Freitag, 06. Dezember 2019

im Süden der Gemeinde, in der Gemarkung Lichtenstein, entsteht eine großflächige Photovoltaikanlage.
Im Süden Pfarrweisachs, unweit der B 279 (Bildmitte) entsteht zurzeit die Freiflächenvoltaikanlage "Heckenbrunn", die rechnerisch 2500 Haushalte mit Strom versorgen könnte. Im Hintergrund zu sehen Fischbach und - im Dunst verschwindend - Ebern. Foto: Eckehard Kiesewetter


Eckehard Kiesewetter Von der Fläche her dürfte es derzeit eine der größten Baustellen im Landkreis Haßberge sein. Westlich der Bundesstraße 279 entsteht im Süden des Pfarrweisacher Gemeindegebiets in der Gemarkung Lichtenstein ein rund 13 Hektar großer Solarpark namens "Heckenbrunn". Er soll Strombedarf für etwa 2500 Haushalte (7,5 Megawatt Leistung) abwerfen.

Derzeit sind Arbeiter südöstlich von Kraisdorf und westlich von Herbelsdorf mit Hochdruck damit beschäftigt, die Metallständer auf dem leicht nach Süden geneigten Gelände zu platzieren. Die Anlage wird von der Projektgesellschaft Südwerk aus Burgkunstadt im Auftrag der Hamburger Enerparc AG erstellt. Laut Bürgermeister Ralf Nowak soll sie Anfang nächsten Jahres Strom liefern. Bisher war die Fläche landwirtschaftlich genutzt gewesen.

Der Bürgermeister vergleicht die Ausmaße des Projekts mit jenen der Anlagen in Ebern, Maroldsweisach und Rentweinsdorf, die zum Teil bereits vor rund zehn Jahren errichtet wurden. In Pfarrweisach gibt es derartige Freiflächenanlagen bislang nicht. Das liegt vor allem am Genehmigungsstopp zurückliegender Jahre. "Da gibt es immer so Wellen", sagt der Bürgermeister (ULB). Aktuell seien die Regelungen wieder gelockert worden. Die Gemeinde ihrerseits hat einen früheren Beschluss zurückgenommen, wonach nur zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen für Solaranlagen zur Verfügung gestellt werden sollen.

Energiewende vor der Haustüre

Die Energiewende findet eben auch in den Kommunen des Landkreises Haßberge statt und zurzeit sogar bevorzugt dort, denn große Investoren haben erkannt, dass hier Fläche zu relativ günstigen Preisen zu erhalten ist. Die großen Einnahmen für die Kommune, die Rede ist von knapp einer halben Million Euro an Gewerbesteuereinnahmen pro Jahr, werden sich erst nach etlichen Jahren einstellen, denn zunächst besteht für den Bauherrn die Gelegenheit, die Investitionskosten - den Angaben zufolge rund 7,5 Millionen Euro steuerlich abzuschreiben.

Nowak meint, "einen besseren Standort kann man gar nicht finden", denn er sei günstig zwischen den Orten gelegen und so platziert, dass er von keinem Balkon aus einsehbar ist. Von drei Seiten ist das Gelände von natürlichem Grün umgeben, die so oft kritisierte Verspiegelung der Landschaft sei weitgehend ausgeschlossen. Der Bürgermeister verweist nebenher darauf, dass nach Jahrzehnten ein Rückbau solcher Anlagen möglich sei, um die Flächen wieder anderweitig nutzbar zu machen: "Ob man das so machen wird, ist wieder eine andere Frage".