Pest und Hexerei über 90 Minuten
Autor: Volker Gundel
Bad Rodach, Dienstag, 16. Juli 2019
Kerstin Ritz erweitert in der Thermalbadstadt das Angebot der themenorientierten Stadtführungen in historischen Kostümen.
Die Präsentation der Bad Rodacher Stadtgeschichte gibt es bereits in vielen Facetten. Renate Klebeg (als Ida Schleicher) oder Hedda Hanft (als Therese Schmidt) drehen regelmäßig ihre Runden in der Altstadt.
Jetzt kommt mit Magdalena Ritz in Person von Kerstin Ritz eine weitere historische Führungsfigur hinzu. Sie hat ihren ersten Auftritt am Sonntag, 21. Juli, um 17 Uhr am Marktplatz.
Diese Magdalena Ritz habe es wahrhaftig gegeben, betont die Stadtführerin. Der Ehemann von M.R. wurde damals wegen Hexerei und Ehebruchs hingerichtet.
Der Stoff, den Kerstin Ritz vermittelt, ist schwer. Thematisiert werden Pest und Hexerei in Bad Rodach während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648). Eine Fülle von Informationen aus historischen Büchern des Rückertkreises und der aktuellen Stadtchronik bilden den Hintergrund der Präsentation. Trotz aller geschichtlichen
"Pestmittel ausprobieren"
Tragik versuche sie auch eine gewisse Leichtigkeit zu vermitteln, betont Kerstin Ritz. So wird auch einiges über Nachbarschaftshilfe zu hören sein, wo Mensch und Tier mit Körben von Lebensmitteln und Futter versorgt wurden. Betreten hat man das Haus allerdings nicht, die Körbe wurden durchs Fenster gereicht. Geplant ist auch, ein altes "Pestmittel" zu präsentieren, das die Besucher dann "ausprobieren" dürfen.
Die rund 90-minütige Stadtführung geht vom Marktplatz aus über die Kirchgasse zur Johanniskirche, dann weiter an der Stadtmauer entlang zum Jagdschloss und schließlich zurück zum Marktplatz. vg