Pekingente vom Büdenhof
Autor: Christiane Lehmann
Büdenhof, Mittwoch, 16. Oktober 2019
Der Büdenhof wartet auf die Bio-Zertifizierung für die Entenzucht. 400 Küken schnattern bereits im Heu.
Zuwachs auf dem Büdenhof. 400 kleine Enten watscheln zur Zeit durch den dick mit Bio-Stroh ausgelegten Stall. In einer paar Wochen geht's raus ins Grüne, auf die Kräuterwiese und in den Frischwasserweiher. 16 Wochen Lebenszeit in Bioqualität.
Dann ist Weihnachten und das zweieinhalb bis drei Kilogramm schwere Federvieh landet auf den Festtagstellern der Region.
So zumindest wünschen es sich Julika Gerlach und Sascha Laufmann, Bewohner des Büdenhofs und neuerdings auch Bio-Entenzüchter. Die beiden sind zwei von acht Bewohnern der Büdenhof-Gemeinschaft, in der alle den Traum von einem möglichst unabhängigen, nachhaltigen und selbstbestimmten Leben teilen.
Was 2016 als solidarisches Landwirtschaftsprojekt begann, ist mittlerweile - nach einigen Mieterwechseln - zu einer Wohngemeinschaft gereift, die den Hof mit Pflanz' und Tier ertragsfähig machen möchte.
Warten auf die Bio-Kontrolleure
Das Projekt "Pekingente" - oder wie Julika Gerlach lieber sagt, das Projekt "Bio-Bauernente", wartet jetzt noch auf die Bio-Zertifizierung. Eine EU-Kontrollnummer liegt bereits vor. Der Büdenhof ist Mitglied im regionalen Biokreis und wurden von Gerhard Bickels, dem Gründer der Naturkost-Supermarktkette ebi, begutachtet. Der große Bio-Filialist aus Fürth wird Abnehmer des größten Teils der Büdenhof-Enten sein.
Bereits im vergangenen Jahr hatten Sascha Laufmann und Julika Gerlach einen "Testlauf" mit 70 Enten gestartet. "Es funktionierte", so ihr Resümee. Keines der Tiere hatten sie verloren, sei es durch Krankheit oder Fuchs und Habicht. So entschlossen sie sich zum nächsten Schritt.
Drei Wochen sind die Enten mittlerweile alt und quietschfidel. Ganz bewusst entschieden sich die Nebenerwerbsbauern für Pekingenten von einem Biozüchter bei Rosenheim. Alternative wäre die Warzenente gewesen. Doch die Fleischqualität und das konstante Wachstum der Pekingente hat die beiden überzeugt. "Das Fleisch ist zart und der Fettgehalt genau richtig", sagt Sascha Laufmann, gelernter Koch, momentan "Vollzeitpapa", wie er sagt. Ein Probeessen hat gezeigt: Die Haut ist knusprig, die Fettschicht hauchdünn.