Pax Christi wirbt für im Wallfahrtsmuseum Gößweinstein für Frieden und Gewaltfreiheit
Autor: Thomas Weichert
Gößweinstein, Montag, 20. Mai 2019
"Unser Anliegen ist, die Gewaltfreiheit als politisch wirksame Kraft bekannt zu machen", sagte Joachim Schneider während des Tags der offenen Tür des Wallfahrtsmuseums Gößweinstein anlässlich des Inte...
"Unser Anliegen ist, die Gewaltfreiheit als politisch wirksame Kraft bekannt zu machen", sagte Joachim Schneider während des Tags der offenen Tür des Wallfahrtsmuseums Gößweinstein anlässlich des Internationalen Museumstags. Schneider ist neben Susanne Großmann einer der beiden Vorsitzenden der katholischen Friedensbewegung Pax Christi des Diözesanverbands Bamberg.
Die beiden Vorträge, die Schneider zur gewaltfreien Kommunikation und zum gewaltfreien Widerstand gegen Atomwaffen hielt, stießen allerdings auf sehr wenig Interesse. Etwas besser angenommen, auch von einigen Gößweinsteinern, wurde hingegen die Aktion "Malen für den Frieden", die den ganzen Tag über angeboten wurde.
Wichtiger für Schneider und für Großmann war aber ohnehin die Präsenz mit ihrem "Friedensstand" vor dem an diesem Tag sehr gut besuchten Wallfahrtsmuseum, um die Aktivität und Ziele der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi bekannt zu machen. So manch einer bleib dann doch am Stand stehen, interessierte sich für die Arbeit dieser Organisation, man kam ins Gespräch und einige nahmen auch Info-Material mit.
In der Diözese Bamberg hat Pax Christi knapp über 100 Mitglieder. Weltweit sind es etwa 5000, die dafür eintreten, wie man durch Gewaltfreiheit Konfliktsituationen meistern kann, um die Menschenwürde und den Frieden wiederherzustellen.
Dies soll auch mit medienwirksamen Aktionen des so genannten zivilen Ungehorsams in die Öffentlichkeit gelangen. Spektakulär war zum Beispiel, wie Susanne Großmann mit sechs Mitstreitern durch ein Loch im Zaun auf die Startbahn des Atomwaffenlagers in Büchel eingedrungen war und dort dann ein Protesttransparent gegen Atomwaffen entrollt hatte. "20 Atomwaffen der US-Armee lagern mitten in Deutschland, und täglich trainieren Bundeswehrsoldaten mit Tornados den Abwurf dieser Atomwaffen", behauptete Schneider. Durch die Besetzung der Startbahn habe man nicht nur verhindert, dass Tornados starten können, sondern dass dieses Thema ins Licht der Öffentlichkeit gelangte.
Großmann nahm mit der Besetzungsaktion auch in Kauf, verhaftet zu werden, weil sie Hausfriedensbruch begangen hatte. Das Urteil des Richters: 30 Tagessätze. Großmann ist gegen dieses Urteil inzwischen in Berufung gegangen. Alleine damit kommt das Ganze aber wieder in die Öffentlichkeit.
Joachim Schneider betonte: "Für mich als Christ ist es ein großes Anliegen, zu Gewaltfreiheit beizutragen und für Frieden einzutreten."