Druckartikel: Paradebeispiel blühender Gemeinschaft

Paradebeispiel blühender Gemeinschaft


Autor: Lothar Weidner

Ebensfeld, Montag, 12. November 2018

Dass Ebensfeld als das sogenannte Tor zum Gottesgarten am Obermain insbesondere optisch im Landkreis Lichtenfels heraussticht, dazu haben seit nunmehr 40 Jahren auch die Frauen und Männer des örtliche...
Die Gründungsmitglieder des Gartenbauvereins Fotos: Otto Weidner


Dass Ebensfeld als das sogenannte Tor zum Gottesgarten am Obermain insbesondere optisch im Landkreis Lichtenfels heraussticht, dazu haben seit nunmehr 40 Jahren auch die Frauen und Männer des örtlichen Gartenbauvereins nicht unerheblich beigetragen. Und da in Ebensfeld nicht nur gearbeitet und ein vielfältiges Vereinsengagement vorhanden ist, sondern auch viel und oft gefeiert wird, hat es sich der Vorstand mit der Vorsitzenden Gabi Braun nicht nehmen lassen, alle Mitglieder zu einer etwas anderen Jubiläumsfeier willkommen zu heißen.

Festakt und Fotowände

Nach einem Gedenkgottesdienst waren alle Gäste zu einem schmackhaften Mittagessen eingeladen, bevor bei einem Festakt mit einem kleinen Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre und dazu passenden Grußworten von Bürgermeister Bernhard Storath und dem Kreisvorsitzenden der Gartenbauvereine, Christian Meißner, verdiente Mitglieder geehrt wurden. Nach einem Kuchenbuffet und einem Tässchen Kaffee konnten alle noch mehrere von Kunibert Wagner gestaltete Fotowände teilweise amüsiert bestaunen.

Mit einem Gedenkgottesdienst für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder in der Pfarrkirche Ebensfeld hatte der Vorstand einen würdigen Auftakt des Festtages gewählt. Zelebrant Professor Otmar Fuchs dankte dem Verein auch seitens der gesamten Kirchengemeinde für den 40 Jahre währenden Einsatz für die Natur, dem Gartenbau und die Landschaftspflege und somit für die gesamte Schöpfung.

Der Pfarrsaal erwartete anschließend alle Gäste herbstlich geschmückt und mit drei reichlich bebilderten Stellwänden, auf denen unzählige Fotos aus der 40-jährigen Vereinsgeschichte zu bestaunen waren. Vereinsfotograf Kunibert Wagner beantwortete so manche Fragen, wann doch dieses Bild oder bei welcher Gelegenheit jenes Foto aufgenommen wurde. Auch wenn die Vorsitzende Gabi Braun eigentlich ja kein Freund großer Reden ist, ließ sie es sich nicht nehmen, in ihrer Begrüßung mit Witz und Charme einen kurzen Abriss der vergangenen vier Jahrzehnte zu geben, aber auch auf die noch stärker notwendige Mitglieder- und Jugendarbeit hinzuweisen.

Passend zu einem immer positiv denkenden Gartenbauverein schloss sie mit einem arabischen Sprichwort, dass Glück in der Kunst besteht, sich nicht zu ärgern, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern sich zu freuen, dass der Dornenstrauch Rosen trägt.

In seinem Grußwort sprach Bürgermeister Bernhard Storath nicht nur seinen Dank für den heutzutage nicht mehr alltäglichen Einsatz für das Allgemeinwohl aus, sondern wies auch auf die über die Jahrzehnte geänderte Zielrichtung der Gartenbauvereine von der reinen Ortsverschönerung hin zu Aktivitäten für zukunftsfähige Dörfer, in denen Menschen glücklich und zufrieden leben können.

Spontane Gründung

Noch bevor ein mehr als genussvolles Mittagessen einer heimischen Metzgerei aufgefahren wurde, gab Luitgard Hassler noch einen kurzen Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre von einer ziemlich spontanen Gründungsversammlung am 2. Juni 1978 bis heute. Als damaliger Ideengeber war Hans Schütz auch bei der Jubiläumsveranstaltung anwesend.

Von anfänglich 59 Mitgliedern unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Karl Reinlein und dessen Stellvertreter Thomas Blum wuchs der Verein auf heute 139 Mitglieder an. Ab 1991 übernahm Marianne Jung 18 Jahre lang den Vorsitz, bevor Gabi Braun 2007 das Ruder übernahm. Die große Anzahl vielfältiger Fachvorträge aufzuzählen, gelang selbst Luitgard Hassler nicht.

Immer noch als ein Paradebeispiel der Einsatzfreude der Gartenbauvereinsmitglieder gilt die Renovierung des "Käppela" am Weg zum Veitsberg. Gerne wurden die Anregungen der Kreisgartenfachberater Josef Schröder und Michael Stromer in die Tat umgesetzt, ob bei Baum- oder Heckenpflege, der Pflanzbeete der Unteren Straße oder auch bei der Ausweisung von Wanderwegen. Gewürdigt wurde das Engagement auch bei einem ersten Platz auf Kreisebene beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft”. Dass Geselligkeit nicht hintansteht, zeigten die vielen Ausflüge, Wanderungen sowie Fahrradtouren im Laufe der Jahre.

Unvergessener Kreisgartentag

Unvergessen bleibt die Durchführung des Kreisgartentages 2002 mit dem Thema "Ebensfeld öffnet die Tore”, der nach zweijähriger Vorbereitungszeit mit einem Besuch Tausender Gäste belohnt wurde. Während der Blumenschmuck bei festlichen Veranstaltungen und besonders den jährlichen Osterbrunnen dem Erscheinungsbild zugutekommt, unterstützten die Gartler mit so manchem Erlös auch noch soziale Projekte oder auch die Renovierung der Pfarrkirche.

Bei so viel Engagement konnte Landrat Christian Meißner nur noch seinen herzlichsten Dank an alle, die diesen Weg bis heute mitgestaltet haben, aussprechen. Ausdrücklich überbrachte er seinen Respekt für diesen gelebten Gemeinsinn und den Beitrag zum Naturschutz, ob im eigenen Garten oder in der Flur. Trotz allgemein abnehmender Bereitschaft, eine Funktion zu übernehmen, freute sich Meißner über das besonders starke Vereinsleben in Ebensfeld und auf das halbe Jahrhundert in zehn Jahren.

Bevor der Festtag mit Kaffee und Kuchen ausklang, konnten sich etliche Mitglieder über eine Ehrung aufgrund ihrer 25- und 40-jähriger Mitgliedschaft bzw. als Gründungsmitglieder aus der Hand des Landrats freuen. Otto Weidner