Pädagoge mit Leib und Seele
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Montag, 11. Februar 2019
Oberstudiendirektor Harry Koch hat am 15. Februar seinen letzten Tag als Leiter des Münnerstädter Berufsbildungszentrums. Er blickt mit Dankbarkeit auf eine ereignisreiche Pädagogen-Laufbahn zurück.
Noch kann sich Oberstudiendirektor Harry Koch gar nicht so richtig vorstellen, dass er ab Montag Pensionär ist. Auch seine letzte Arbeitswoche war eine (fast) ganz normale. Es gab wieder viel zu tun, auch Besprechungen für die Zukunft. So war er in dieser Woche bei Planungsgesprächen für den BBZ-Neubau dabei. Es ging um die Ausstattung der Schulküche. "Die Mitarbeiter des Landkreises beteiligen uns toll", freut er sich. Heute ist jetzt sein letzter Tag als Schulleiter des Münnerstädter Berufsbildungszentrum.
Harry Koch hat seinen Beruf geliebt, das merkt man, wenn er von seiner Schule, seinen Schülern und seinen Kollegen berichtet. Er geht nicht amtsmüde. "Den Umgang mit jungen Menschen habe ich immer mehr genossen", betont der scheidende Schulleiter. Er geht mit der Gewissheit, dass es erfüllte Jahrzehnte an der Schule waren. "Im Nachhinein hat sich alles wunderbar gefügt", sagt Harry Koch dankbar.
Erfreuliche Entwicklung
Denn natürlich war er im Laufe einer langen beruflichen Laufbahn mit Veränderungen konfrontiert, die nicht immer leicht waren. So war es für ihn, der eigentlich aus dem Bereich der landwirtschaftlichen Berufsschule kam, nicht leicht, dass das BBZ in den 1990er Jahren aufgrund des Schülermangels seine landwirtschaftliche Berufsschule verloren hat.
Doch letztlich habe dies das Berufsbildungszentrum sogar gestärkt, meint Harry Koch. Dadurch habe sich die Einrichtung als Kompetenzzentrum für soziale Berufe mit sehr gutem Ruf entwickeln können. Die Befürchtung zu Beginn seiner Dienstzeit, dass die Schülerzahlen stark sinken, sei ebenfalls nicht eingetreten. "Die Schule hat eine erfreuliche Entwicklung genommen", stellt Harry Koch fest. Und sie ist für den Schulleiter ein gutes Modell für die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems.
Viele Veränderungen
Ein Veränderungsprozess war auch der Trägerwechsel 2014, als der Landkreis die beiden kommunalen Schulen (Fachakademie für Sozialpädagogik und Berufsfachschule für Altenpflege) in die Trägerschaft der Caritas-Schulen GmbH übergeben hat. Heute sei unter dem neuen Träger auch noch die Fachschule für Heilerziehungspflege hinzugekommen.
Wenn Harry Koch auf seine pädagogische Arbeit zurückblickt, dann sind es auch die gesellschaftlichen Veränderungen, der sich die Schule stellen muss. Lehrer wurden zu Lernenden, in dem sie sich damit befassen mussten und müssen, wie sie mit dem Auflösen der traditionellen Familienstrukturen, dem Rückgang von Sozialkompetenz oder der Überverwöhnung von Kindern umgehen können. Harry Koch betont, dass es natürlich an einer Schule mit sozialer Ausrichtung leichter sei, sich einer solchen Herausforderung zu stellen. Koch findet, Sozialarbeit an Schulen wäre dringend nötig. Er bedauert, dass Bemühungen um eine Etablierung bislang keinen Erfolg hatten.
Respekt erfahren
Mit Eigeninitiativen versuche das BBZ deshalb, Schülern zur Seite zu stehen. So gibt es Fördergespräche, Intensivierungsstunden, Seniorenpartnerschaften, um allen Schülern möglichst gute Bedingungen für ihre Ausbildung zu bieten.