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Osterbrunnen entzücken die Jury und das Publikum


Autor: Dominic Buckreus

Coburg, Freitag, 15. April 2016

Früher gingen die Menschen täglich zum örtlichen Brunnen. Sie tratschten ein wenig und schleppten dann die schweren Holzeimer voller Wasser nach Hause. Heut...
Der russische Osterbrunnen gefiel den vielen Besuchern besonders gut und erhielt den Publikumspreis.  Foto: Hagen Lehmann


Früher gingen die Menschen täglich zum örtlichen Brunnen. Sie tratschten ein wenig und schleppten dann die schweren Holzeimer voller Wasser nach Hause. Heute sind die Brunnen oft nur noch Sehenswürdigkeiten und die Bevölkerung verschönert sie regelmäßig. Besonders zu Ostern sehen sie prachtvoll und bunt aus, so wie in der alljährlichen Coburger Brunnenstraße. Eine Jury zeichnete jetzt die schönsten unter ihnen aus.
Der Brauch, die Wasserquellen an Ostern herauszuputzen, ist nicht überall bekannt. Das bestätigte auch Jörg Hormann vom Stadtmarketing. Der gebürtige Wolfsburger war, bevor er nach Coburg kam, nicht mit der Tradition vertraut, gab er zu: "Ich wusste nicht, wie toll das ist. Das habe ich so nicht erwartet."
Am 22. März streiften die Jurymitglieder durch die Straße und bestaunten die Werke der zehn Teilnehmer. Ihre Brunnen zum Thema "Frühling" mussten den Kriterien Kreativität, Ausdruck, Gestaltung und Gesamteindruck standhalten, um am Ende einen der Geldpreise zu erhalten.
Den ersten Preis erreichte die neunte Klasse der Heinrich-Schaumberger-Schule, die den Brunnen in der Webergasse mit schmückte. Das Flüchtlingsthema hatte sie inspiriert, und so standen die Besucher vor vier kleinen Figuren aus Pappmaschee. Das Besondere: Sie alle hatten unterschiedliche Hautfarben und es standen sogar Kinder für ihr Ebenbild aus Papier Modell. Das gefiel besonders der Zweiten Bürgermeisterin Birgit Weber: "Gerade jetzt ist es wichtig zu sehen: Wir leben zusammen und bringen uns zusammen ein." Daher erhielten die Schüler das Preisgeld in Höhe von 500 Euro.
Über den zweiten Platz, und somit 300 Euro, freute sich das BFZ Coburg. An ihrem Gurken-Alex-Brunnen stand ein großes Füllhorn im Mittelpunkt, das Blumen, und somit den Frühling, in Richtung Markt blasen sollte. Jurymitglied Steffi Cestone vom Zentrum Coburg bezeichnete ihr Lieblingsprojekt als "schlicht, aber ganz toll gemacht". Für die Gestaltung haben die Schüler ausschließlich Naturmaterialien verwendet.
Platz drei ging an GeRi Coburg für ihren Säumarkt-Brunnen. Sie haben sich an der Tierwelt orientiert und einige Osternistkästen an ihren Brunnen gebaut. Stadträtin Barbara Kammerscheid gefiel er besonders gut, denn er habe sie an ihre Kindheit erinnert und Gemütlichkeit ausgestrahlt. Dafür gab es 200 Euro.
Für den Publikumspreis sammelte das Komitee über 600 Stimmen. Etwa ein Drittel der Teilnehmer stimmten für den Spenglersbrunnen von der Rudolf-Steiner-Schule. Da an der Schule jeder Jahrgang in Russisch unterrichtet wird und es auch einen jährlichen Schüleraustausch gibt, haben die Kinder ihren Brunnen thematisch an das riesige Land im Osten Europas ausgerichtet, mitsamt den berühmten Zwiebeltürmen der Basilius-Kathedrale. Dafür erhielten sie 150 Euro. dob