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Ortskern soll Treffpunkt werden


Autor: Richard Sänger

Münchaurach, Donnerstag, 10. Sept. 2020

Die Fläche an der Kreuzung Fürther Straße/Königstraße in Münchaurach wird umgestaltet. Vorgesehen sind unter anderem Pflanzbeete, Sitzgelegenheiten und eine öffentliche Toilette.
Die Brache im Vordergrund und die gegenüberliegende Fläche mit Kriegerdenkmal und Grabstein auf dem ehemaligen Kloster-Friedhof sollen zur neuen Ortsmitte von Münchaurach umgestaltet werden. Foto: Sänger


Die Umgestaltung der Ortsmitte von Münchaurach, die im Zuge des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes geschehen soll, machte bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates einen großen Schritt nach vorne. Die Brachfläche im Kreuzungsbereich der Fürther Straße mit der Königstraße soll zu einem neuen attraktiven Ortskern mit Aufenthaltscharakter umgestaltet werden.

Dem Gemeinderat präsentierten Bürgermeister Klaus Schumann (ÜWB) und Städteplaner Frieder Müller-Maatsch den jüngsten Planungsentwurf, der seinen Anfang bei einer Bürger- und Ideenwerkstatt nahm und bei Sitzungen sowie unter Beteiligung der Behörden weiterentwickelt wurde. Das Gebiet umfasst die Einmündung der Fürther Straße in die Königstraße sowie das Kriegerdenkmal mit einem Teil des früheren Klosterfriedhofes und das Grundstück des Feuerwehrgerätehauses.

Gehweg wird verbreitert

Jedenfalls werden die zwei Flächen links und rechts der Fürther Straße sehr viel Grün bekommen und sollen sich nach den Worten des Bürgermeisters zu einem gemütlichen Treffpunkt entwickeln. Auch für die oft diskutierte Einmündung der Fürther Straße in die Staatsstraße konnte mit dem Staatlichen Bauamt eine Lösung gefunden werden. So soll die Fürther Straße eine Rechtsabbiegespur bekommen und auf der gegenüberliegenden Seite konnte mit dem Anlieger eine Lösung zur Verbreiterung des Gehweges gefunden werden. Wie der Planer mitteilte, werden sich das Staatliche Bauamt und der Landkreis Erlangen-Höchstadt nicht an den Umbaukosten beteiligen, sind aber bereit, die Fahrbahnen nach der Umgestaltung mit einer neuen Asphaltdecke zu versehen.

Barrierefreie Fläche

Auf dem alten Kloster-Friedhof soll am Ende ein Aufenthaltsbereich entstehen. Das Denkmal und der Grabstein werden mit Erlaubnis des Denkmalschutzes versetzt, die Fläche wird begehbar und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet. So weit wie möglich und erlaubt wird der alte Friedhof auch abgesenkt, die jetzige Einfassungsmauer wird abgebrochen, die Fläche neu modelliert und barrierefrei gestaltet. "Es soll ein Wohlfühlbereich mit viel Grün, Fußwegen sowie Sitzgelegenheiten und Pflanzbeeten entstehen", erklärte der Planer.

Auf der gegenüberliegenden Seite hinter dem Feuerwehrgerätehaus wird die Fläche ebenfalls mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und mit einem Pavillon versehen. Der Gemeinderat sprach sich gegen eine moderne Form aus und möchte eine "klassische" Variante, denn der Weg zur Klosterkirche führt daran vorbei.

Der Planer hat auch die Installation einer öffentlichen Toilette vorgesehen, über die sich eine Diskussion entwickelte. Ein Teil des Gemeinderates befürchtet möglichen Vandalismus oder die Entwicklung eines Brennpunktes. Andere wiederum bemängeln das Fehlen einer öffentlichen Toilette insgesamt, denn der geplante Standort befindet sich etwa in der Mitte des Weges von der Klosterkirche zum Friedhof, und die fehlende Toilette sei schon des Öfteren von Kirchenbesuchern kritisiert worden.

Der Planer zeigte einige Beispiele aus anderen Gemeinden, wo es nach Aussage der dortigen Bürgermeister bislang noch keine Probleme gab. Über die WC-Anlage ließ der Bürgermeister dann abstimmen, acht Mitglieder des Gemeinderates stimmten dafür und sechs dagegen. Dem Vorschlag, "man könnte das WC und einiges andere ja später bauen, wenn der Platz angenommen wird", erteilten Planer und Bürgermeister eine Absage und erinnerten an die Städtebauförderung.

So muss bei der Antragstellung ein Plan der Maßnahme mit den errechneten Kosten vorgelegt werden. Spätere Wünsche und Maßnahmen könnten nicht mehr gefördert werden und immerhin werde es mindestens 60 Prozent Zuschuss geben. Insgesamt rechnet Planer Müller-Maatsch mit Kosten von rund einer halben Million Euro. Am Ende wurde die vorgestellte Planung einstimmig befürwortet und Verwaltung sowie Planer beauftragt, das Vorhaben bei der Regierung von Mittelfranken anzumelden.