Druckartikel: Orient in fränkischer Pfarrkirche

Orient in fränkischer Pfarrkirche


Autor: Andrea Spörlein

Strullendorf, Dienstag, 22. Dezember 2020

Im Strullendorfer Gotteshaus St.Paul stellt Werner Übelein seine imposante Weihnachtskrippe aus.
Beeindruckendes Ensemble: die Strullendorfer Weihnachtskrippe von Werner "Jim" Übelein  Fotos: Andrea Spörlein


Werner "Jim" Übelein ist seit acht Jahren verantwortlich für die außergewöhnliche orientalische Weihnachtskrippe in der Strullendorfer Pfarrkirche St. Paul. Zu verdanken ist diese Hans Dorscht, vielen Strullendorfern als der "Booch-Hans" gut bekannt. Von seiner Ehefrau wurde ihm die Anfrage des damaligen Pfarrers Josef Ismaier überbracht, dass dieser sich eine Kirchen-Krippe für die Pfarrkirche wünschen würde.

Der gelernte Möbelschreiner, der schon zuvor auf privater Basis Krippen gebaut hatte, machte sich ans Werk und wälzte Bethlehem-Bücher und innerhalb von fünf Monaten entstand dieses Kleinod fränkischer Krippenbaukunst mit der steinernen Höhle im Mittelpunkt. In zwei weiteren Schritten entstanden Häuser, die Burg Herodes und die Gnadenkapelle, alles realitäts- und maßstabsgetreu. 1999 war alles komplett und seit dieser Zeit blieb die Krippe unverändert. Die Figuren wurden von der KAB Strullendorf gespendet, die Schafe kamen von einer Strullendorfer Familie und Johann Dotterweich installierte damals die gesamte Elektronik für die Beleuchtung.

Hans Dorscht war sehr froh, dass er aus Altersgründen die Verantwortung für den Krippenaufbau an Werner Übelein übergeben konnte. Dieser hatte schon früher auch immer beim Aufbau mitgeholfen.

Steine aus der "Fränkischen"

Rund 30 Stunden brauchen er und seine Mitstreiter, bis auf 18 Quadratmetern alle Häuser, Figuren und die Landschaftselemente auf den 24 Millimeter starken Sperrholzplatten ihren Platz gefunden haben und alles arrangiert ist. Das Heilsgeschehen wird umrahmt von einem großen Landschaftsbild. Ganz stolz ist man auf drei originale Kalksteine vom Hirtenfeld in Bethlehem.

Eine Woche vor dem 1. Advent wird mit dem Aufbau begonnen und insbesondere die schweren Steine aus der Fränkischen Schweiz und dem Altmühltal müssen geschleppt und am richtigen Platz positioniert werden.

Sieben Mal baut Übelein die Szenen um. Er freut sich, wenn die Gottesdienstbesucher, insbesondere die Kinder, nach der Messe die Darstellung des Heilsgeschehens bestaunen. Auch bei ihm werden nur natürliche Materialen verwendet und nicht mit Gips oder Zement gearbeitet. Alle drei bis vier Jahre muss man das Moos erneuern, das dann im Hauptsmoorwald gesucht wird. Für die nächste Saison will er die gesamte Beleuchtung auf LED umstellen.

Bis Mariä Lichtmess (2. Februar) kann die Krippe zu den üblichen Kirchenöffnungszeiten besichtigt werden. Die Verantwortlichen bitten darum, die aktuellen Hygiene- und Abstandsvorschriften zu beachten.