Druckartikel: Orgelmusik - modern und unterhaltsam

Orgelmusik - modern und unterhaltsam


Autor: Sonny Adam

Untersteinach, Montag, 13. April 2015

von unserer Mitarbeiterin Sonja Adam Untersteinach — Kirchenmusik muss nicht immer klassisch und ernst sein. Sie kann auch modern und unterhaltsam sein - vor allem, wenn es um den ...
Daniel Singh hat sich zum 150. Geburtstag der Untersteinacher Johann-Wolf-Orgel Verstärkung mitgebracht: Simone Oppel (Saxophon), Veronika Hahn (Violine) und Luise Heckel (Trompete). Foto: Sonja Adam


von unserer Mitarbeiterin Sonja Adam

Untersteinach — Kirchenmusik muss nicht immer klassisch und ernst sein. Sie kann auch modern und unterhaltsam sein - vor allem, wenn es um den Geburtstag einer Orgel geht. Das hat sich der erst 25 Jahre alte Organist Daniel Singh wohl gedacht, als er sich bereit erklärte, im Jubiläumsjahr der Kegelladenorgel auf dem "wunderschönen", einmanualigen Instrument in der Untersteinacher Kirche zu spielen.
Daniel Singh spielt seit zehn Jahren Orgel und hat bereits die C-Prüfung des Erzbistums Bamberg abgelegt. Er hat das Orgelspiel beim Kulmbacher Kirchenmusikdirektor Ingo Hahn erlernt und zusätzlich Klavierunterricht bei Renate von Hörsten genommen. Außerdem hatte er bei Georg Hagel in Vierzehnheiligen Unterricht.
Zum Konzert im Jubiläumsjahr - die Orgel feiert ihren 150. Geburtstag - brachte sich Daniel Singh Verstärkung mit: Er konnte für das Konzert in Untersteinach Veronika Hahn (Violine), Simone Oppel (Saxophon) und Luise Heckel (Trompete) gewinnen. Die vier Nachwuchsmusiker zeigten Beachtliches. Im Mittelpunkt standen weltberühmte Melodien, die nie aus der Mode kommen, etwa "When the saints go marchin' in", "Amazing grace" oder der legendäre Kuss-Walzer. Daniel Singh überzeugte solistisch beispielsweise beim Präludium von Markus Nickel, einem zeitgenössischen Komponisten, bei "Blaze-away" und anderen Weisen, aber auch mit wechselnden Begleitungen sorgte der junge Organist für gute Laune.

Moderne Stücke

Veronika Hahn hatte sich beispielsweise "Over the rainbow", Peter Maffays "Nessaja - ich wollte nie erwachsen sein", den Titanic-Song "My heart will go on" oder "Time to say good bye" ausgesucht. Gemeinsam mit Saxofonistin Simone Oppel brachte Daniel Singh "Mary loves the flowers", "The Salley Gardens" zu Gehör, und mit Trompeterin Luise Heckel erklangen Edward Elgars legendäres "Pomp & Circumstance" oder "Abide with me", auch bekannt als "Herr, bleibe bei mir!" Eine echte Überraschung war "Gammal fäbodpsalm fran Dalarna" vom schwedischen Komponisten Oskar Fredrik Lindberg - ein sehr ruhiges, fast meditatives Werk, das den besonderen Klang der Johann-Wolf-Orgel außerordentlich gut zu Geltung brachte.
Natürlich hatte Daniel Singh auch klassische und romantische Stücke im Programm. Ein musikalischer Leckerbissen war der Ave-Maria-Zyklus mit Interpretationen von Johann Sebastian Bach, Charles Gounod, Franz Schubert, und Giulio Caccini. Und auch die "Perlen des Barock" gefielen dem Publikum.

Schon viel Erfahrung gesammelt

Für das gesamte Konzert heimsten die jungen Interpreten tosenden Applaus ein. Und Michaela Laaber bot den vier vielversprechenden Instrumentalisten spontan die Kirche Mariä Heimsuchung zu einer Neuauflage des Konzerts an. Auch Daniel Singhs Begleiterinnen haben schon reiche musikalische Erfahrungen vorzuweisen. Veronika Hahn begann schon im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel, drei Jahre später erlernte sie zusätzlich Geige. Simone Oppel hatte von 2001 bis 2007 Querflötenunterricht, lernte sechs Jahre Jazzstilistik-Saxophon bei Thomas Schimmel. Luise Heckel hat mit sieben Jahren angefangen, bei Harald Streit Trompete zu lernen. Inzwischen hat sie bereits das Leistungsabzeichen in Silber abgelegt, war Preisträgerin des Albert-Ruckdeschel-Preises und hat am Solo-Duo-Wettbewerb mit Erfolg teilgenommen.