Ohne "Physio" René geht es kaum
Autor: Michael Wunder
Kronach, Freitag, 09. März 2018
René Ackermann, früher als hochklassiger Tischtennisspieler für den FC Nordhalben im Einsatz, kommt als Physiotherapeut durch die Sportwelt.
Der einstige Nordhalbener Tischtennisspieler René Ackermann arbeitet jetzt unter anderem als Physiotherapeut für Hochleistungssportler. Als sportbegeisterter Physiotherapeut hat er sich damit seinen Traum erfüllt.
In diesem Winter ist er bereits in der vierten Saison für die deutsche Bob-Juniorennationalmannschaft im Europacup tätig. Im Jahr 2015 betreute er die Deutschen Speerwerfer bei der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. Bei den U18-Fußballern des DFB gab er sein Debüt beim Spiel gegen Irland. Einige Zeit war er auch beim Fußball Bundesligisten VfL Wolfsburg tätig. Dort hat er bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga auch sein Praktikum absolviert.
Christoph Langen holte ihn
Zuvor war der gebürtige Nordhalbener ein Jahr beim Bayernligisten TSV Bogen tätig. Es folgte eine Tätigkeit am Olympiastützpunkt München an der Außenstelle Großhadern für den Olympiakader Judo. Der damalige Bobnationaltrainer Christoph Langen holte den Nordhalbener zum Juniorenteam der Bobnationalmannschaft als Physiotherapeut. Jüngst war er für den Bob-Stützpunkt der Nationalmannshaft im Einsatz.Seit Oktober 2017 gehört der Nordhalbener zum Physio-Pool der deutschen Leichtathletik Nationalmannschaft. Er ist in Sachen Sportphysiotherapie seit 2016 im Besitz des DOSB-Scheins (Deutscher Olympischer Sport Bund).
Ausbildung zum Heilpraktiker
Der heute 25-Jährige lernte nach der Realschule an der medizinischen Fachschule in Bad Elster. Heuer im Oktober will er eine Ausbildung zum Heilpraktiker angehen. Auch die Weiterbildung in der Osteopathie geht in die nächste Runde. All diese Ausbildungen muss der junge Mann aus eigener Tasche zahlen und wird dabei von seiner in Nordhalben lebenden Familie unterstützt. Derzeit ist er bei der Physiotherapie Wühr in Bad Kötzing angestellt. Nebenbei verrichtet er mit Zustimmung seines Arbeitgebers selbstständige Dienste und verschafft sich so Zugang zu den Nationalteams. Sein Motto hierzu: "Man muss eben zur richtigen Zeit, am richtigen Ort sein".
In der Physiotherapie sieht und behandelt er den ganzen Körper als eine funktionelle Einheit. Er sagt: Kopf und Körper gehören zusammen wie Tag und Nacht. Er zeigte den Patienten deshalb auch wie man selbst bei Gegenwind gut vorankommt, "denn nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung!" Dabei kann die individuelle Therapie so bunt aussehen wie die Vielzahl an Heilungsmitteln nach heutigem Wissenstand.
Lange mit Bob-Team unterwegs
In diesem Winter war Ackermann zehn Wochen mit dem Bob-Team von Altenberg bei Dresden über Winterberg im Sauerland und Königssee bei Bergdesgarten unterwegs. Innsbruck, das französische Albertville und St. Moritz standen ebenso auf seinem Programm. Kim Kalicki, die Juniorenweltmeisterin im Zweierbob sagt: "Ohne die Behandlung von René Ackermann hätte ich es nach meiner Verletzung nie geschafft, Juniorenweltmeisterin zu werden. Er hat mich innerhalb kürzester Zeit wieder belastungsfähig gemacht."
In seiner Jugendzeit gehörte René Ackermann zu den besten Tischtennisspielern im Kreis Kronach, er war schon frühzeitig bei den Herren des FC Nordhalben hochklassig im Einsatz.