Ohne Brot- und Biermarken ging früher (fast) nichts
Autor: Andrea Spörlein
Hirschaid, Dienstag, 07. März 2017
Bei der Eröffnung der Ausstellung "Wertvoll - Brot- und Biermarken aus Unterfranken" sprach Hirschaids Bürgermeister Klaus Homann (CSU) davon, wie wichtig s...
Bei der Eröffnung der Ausstellung "Wertvoll - Brot- und Biermarken aus Unterfranken" sprach Hirschaids Bürgermeister Klaus Homann (CSU) davon, wie wichtig solche Marken für die Kultur- und Heimatgeschichte seien. Insbesondere daher, weil viele sie gar nicht mehr kennen würden. Er und viele Besucher erinnerten sich bei der Ausstellungseröffnung noch gut daran, dass Biermarken noch lange in den Dorfwirtschaften und auf den Kellern üblich waren.
Biermarken dienten seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die 70er Jahre Wirten bzw. Kellnern als Abrechnungshilfe. Vor Dienstbeginn wurde eine Anzahl von Biermarken beim Wirt gekauft und pro ausgegebenes Bier eine Marke auf die Theke bzw. in spezielle Bierkassen gelegt. Mit der Einführung von Registrierkassen und elektronischen Bonierungssystemen in vielen Gasthäusern sind die Biermarken verschwunden.
Gleiches gilt für Brotmarken. Bäcker gaben Landwirten oder Müllern für einen Teil der Mehlkosten Brotmarken, die dann entsprechend nach und nach eingelöst wurden. Dieser Bargeldersatz ist gleichzeitig auch ein frühes Mittel zur Kundenbindung gewesen. Brot- und Biermarken sind mittlerweile begehrte Sammlerstücke, aber auch ganz wichtige Objekte der Alltagskultur.
Die vom Bezirk Unterfranken konzeptionierte Ausstellung wurde durch zahlreiche Exponate aus der Region ergänzt. Darüber hinaus können sich die Besucher über das Laufwasserkraftwerk Hirschaid in Strullendorf informieren. Die Sonderausstellung wurde vom Heimatkundlichen Verein Zeegenbachtal zur Verfügung gestellt. Ein von Klaus Fleischmann extra dafür gedrehter sechsminütiger Film erläutert dazu passend die Funktion des Kraftwerks.