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Oberfränkische Hüter der bergmännischen Tradition tagten in Stockheim


Autor: Gerd Fleischmann

Stockheim, Dienstag, 17. Januar 2017

Die bergmännische Traditionspflege in ihrer unterschiedlichsten Form wird in Oberfranken nach wie vor großgeschrieben. Bei ihrer Jahresauftakttagung im Stoc...
Verabschiedet wurde das langjährige Beiratsmitglied Jürgen Zoller (von links): Knappenvorsitzender Heiko Eisenbeiß, Jürgen Zoller, Bürgermeister Rainer Detsch und Beiratsmitglied Reinhard Hertel (Reichenbach).  Foto: gf


Die bergmännische Traditionspflege in ihrer unterschiedlichsten Form wird in Oberfranken nach wie vor großgeschrieben. Bei ihrer Jahresauftakttagung im Stockheimer Rathaus trafen sich die Delegierten aus Naila, Pegnitz, Reichenbach, Lichtenberg, Issigau, Kupferberg, Goldkronach, Wunsiedel und Selb. Gastgeber war der Knappenverein Stockheim und Umgebung mit Vorsitzendem Heiko Eisenbeiß, der auch im Auftrag der Bergmannskapelle und des Fördervereins Bergbaugeschichte Stockheim-Neuhaus die Gäste begrüßte. Die Leitung der Zusammenkunft hatte Beiratsmitglied Reinhard Hertel aus Reichenbach inne.
Hertel überreichte Bürgermeister Rainer Detsch für sein bergmännisches Engagement als besondere Anerkennung eine Schieferuhr. Ebenfalls verabschiedete er den früheren Stockheimer Musikvereinsvorsitzenden Jürgen Zoller, der zwölf Jahre im Landesverband konstruktiv mitwirkte und aufgrund einer schweren Erkrankung sein Amt als Beiratsmitglied niederlegen musste.
Bürgermeister Rainer Detsch zeigte sich erfreut über den Zusammenhalt der oberfränkischen Knappen- und Bergmannsvereine. Erfreulicherweise werde auch in Stockheim die bergmännische Traditionspflege durch Knappenverein, Bergmannskapelle und Förderverein mit großer Begeisterungsfähigkeit fortgeführt. Nach Kräften unterstütze die Kommune diese beispielhafte ehrenamtliche Arbeit, denn diese sei für Stockheim aufgrund der 400-jährigen Bergbaugeschichte von enormer Bedeutung. Erfreulicherweise habe sich eine enge Verbindung mit den Knappen der ehemaligen König-Ludwig-Zeche in Recklinghausen angebahnt, die nach Kräften die Stockheimer Bemühungen durch die Zurverfügungstellung verschiedener bergmännischer Relikte unterstützt haben. "Das Alleinstellungsmerkmal der Stockheimer Steinkohlenzeche in Bayern ist für die Gemeinde und für die Kulturträger eine große Verantwortung, diese großartige Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen", so Rainer Detsch.
Peter Mannigel vom Bergknappenverein Issigau sowie Reinhard Hertel vom Bergarbeiterunterstützungsverein Reichenbach würdigten die beachtlichen Bemühungen der Stockheimer hinsichtlich der geschichtlichen Repräsentation. Die bergmännische Ausstellung "Schwarzes Gold II" in der Neukenrother Zecherhalle mit 1500 Besuchern sei beispielhaft und richtungsweisend für alle Geschichtsfreunde gewesen. In seinem Rückblick erinnerte Beiratsmitglied Hertel an die Vollversammlung des Landesverbandes in Insendorf, an den Europäischen Knappen- und Hüttentag in Pribram (Tschechien), an den vierten Thüringer Bergmannstag in Ronneburg sowie an den sächsischen Knappentag in Ehrenfriedersdorf. Weiter informierte Hertel, dass das bayerische Bergmannstreffen am Pfingstmontag, 5. Juni, in Berchtesgaden stattfinden werde. Ebenfalls erinnerte er an die Vollversammlung des Landesverbandes am 26. März in Insendorf (Oberpfalz).
Abschließend sprachen sich die Delegierten dafür aus, die Zusammenarbeit weiter zu forcieren, denn "nur gemeinsam sind wir stark".
Gerd Fleischmann