"Obere Mühle" böte 40 Plätze
Autor: Gerold Snater
Königsberg in Bayern, Donnerstag, 26. März 2015
Wohngebiet Königsberg überlegt eine Kooperation mit der Bayern-Grund. Diese Firma könnte das lange geplante Baugebiet erschließen und auf einen Zeitraum von fünf Jahren Bauwilligen anbieten. Ab dann müsste die Stadt sich selbst kümmern.
von unserem Mitarbeiter Gerold Snater
Königsberg — Königsberg hatte immer das Problem, genügend Bauplätze für Bauwillige bereitstellen zu können, denn die Stadt ist zum einen umgeben von Naturschutzflächen, zum anderen von Gewerbegebiet. Das ließ schon frühere Bürgermeister wie Rudolf Mett und Kurt Sieber die Planungen für ein Baugebiet im Bereich der "Oberen Mühle" vorantreiben. Allerdings fehlten dann immer die Mittel, um die Planung in die Erschließung zu bringen; schließlich wurde das Baugebiet am Gründelberg vorgezogen. Nun sind auch hier viele Bauplätze belegt. Bürgermeister Claus Bittenbrünn zog daher die Planung für das Baugebiet "Obere Mühle" wieder aus der Schublade und schaut, ob es sich umsetzen lässt.
Über Bayern-Grund
1999 sowie in einer Änderung 2006 entstand das
Baugebiet "Obere Mühle" westlich der Straße nach Unfinden mit 40 Bauplätzen und einem kleinen Gewerbegebiet. Zwei Wohneinheiten wurden hier bislang etwas außerhalb errichtet. Vertreter der Firma Bayern-Grund München stellten in der Stadtratssitzung am Dienstag eine mögliche Erschließung vor.
Bayern-Grund übernimmt für Kommunen in der Form eines Geschäftsbesorgungsvertrages die Erschließung von Baugebieten. Man kümmert sich um die Ausschreibung der Arbeiten, deren Abrechnung und die Aufsicht über die Arbeiten. Wichtig für die momentan mit wenig Geld ausgestattete Stadt Königsberg: Die Finanzierung der Erschließung würde außerhalb des Haushalts der Stadt laufen.
Der Vortragende wies aber darauf hin, dass die Bayern-Grund in jeder Phase des Verfahrens nur Dienstleister der Stadt sei und wichtige Entscheidungen vorbereite, über die die Stadt Königsberg dann immer selbst entscheiden müsse.
In der Stadt Königsberg wurden die Baugebiete "Donzerer Straße" und "Windmühle" bereits vor vielen Jahren über Bayern-Grund erschlossen. Insofern hat die Stadt bereits gute Erfahrungen gemacht.
In der Stadtratssitzung im Rathaus wurde aber auch auf das Risiko des Bayern-Grund-Modells hingewiesen: Die Abwicklung ist auf einen relativ knappen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Bauplätze, die danach nicht verkauft sind, müsste die Stadt Königsberg übernehmen.
Bayern-Grund-Vertreter Geiger wies darauf hin, dass die Laufzeit verlängert werden kann.
Bürgermeister Claus Bittenbrünn stand diesem Modell sehr positiv gegenüber, wie er deutlich machte, weil damit in Königsberg dem demografischen Wandel entgegengewirkt und Wohnraum für junge Familien geschaffen werde: "Es wäre ganz wichtig, wenn wir in diese Richtung etwas bewegen!" Zudem zeigte er sich überzeugt, dass ein Baugebiet mit festen Straßen und Beleuchtung mehr zum Bauen locke als nicht erschlossenes Baugebiet.
Bittenbrünn machte darauf aufmerksam, dass sich die Stadt innerhalb des laufenden Konsolidierungsverfahrens das Vorhaben durch die Rechtsaufsicht am Landratsamt in Haßfurt quasi absegnen lassen müsste.
Nur die Hälfte?
Bedenken einiger Stadträte gab es zu der hohen Zahl der Bauplätze.
Auch dass die Stadt die Bauplätze, die nicht an den Mann gebracht werden können, übernehmen muss, stieß auf Skepsis. Man überlegt, vorerst eventuell erst einmal 20 Bauplätze vorzubereiten. Allerdings soll es auch Planungen für einen Vertrag mit 40 Bauplätzen geben. Das Thema wird in einer der nächsten Stadtratssitzungen weiter behandelt.