OB: Wir sind Handball
Autor: Katja Nauer
Coburg, Mittwoch, 18. Januar 2017
Norbert Tessmer erinnerte im Rathaussaal an die Euphorie, die der HSC 2000 mit seinem Erfolg in Coburg ausgelöst hat.
Die Überraschung lag noch im Büro des HUK-Vorstandssprechers: Deshalb musste die Übergabe der DVD noch warten und ging beim Neujahrsempfang des HSC 2000 nur pro forma über die Bühne. Wolfgang Weiler vom Hauptsponsor HUK schenkte der Stadt Coburg einen Imagefilm, als "nette Werbebotschaft", wie er sagte.
Das Unternehmen hatte eigene Dokumentationen für die Mitarbeiterrekrutierung in Auftrag gegeben. Dabei fiel jede Menge Filmmaterial an, das Weiler für die Stadt Coburg zurechtschneiden ließ. Herausgekommen ist ein Kurzfilm mit lockeren Sequenzen vom Treiben auf dem Marktplatz, dem Blick von der Veste Coburg und dem Hofgarten, dem Open-Air-Sommer, Sportszenen wie natürlich Handball, aber auch Joggen und Mountainbiken. Der Streifen soll Appetit machen auf die Vestestadt.
Hausherr Norbert Tessmer begrüßte die Gäste im Rathaussaal und freute sich über das Geschenk. "Wir sind Handball", sagte er. Er lobte den Gemeinsinn, die Euphorie und die Leidenschaft, die der Sport bei den Coburgern hervorgerufen habe. "Der Aufstieg war eine wahnsinnige Leistung." Er würdigte das Engagement für Flüchtlinge und die gute Jugendarbeit. Ohne Sponsoren sei das alles nicht möglich, erklärte er und wies Kritik zurück. "Wen oder was ein Sponsor unterstützt, ist seine persönliche Entscheidung. Diese Vielfalt macht unsere Stadt aus." Nun heiße es vorwärtsschauen, sagte er. "Die ersten Spiele waren hart, es werden weitere folgen." Es sei keine Schande, in der stärksten Liga der Welt gegen Traditionsvereine zu verlieren, aber ein "Gewinn", hier mitspielen zu können.
Wolfgang Weiler hatte sich viele Gedanken über seine Rede gemacht. Und so informierte er die Gäste darüber, womit er sich am besten auskennt: den Straßenverkehr. Die Auswertung der Befragung zum Verkehrsklima in Deutschland geriet zu einer launigen Ausschau über die Diskrepanz des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer und ihrer Antworten.
Ab Juli in neuer Rechtsform
Florian Dotterweich, Geschäftsführer Finanzen und Personal, Steffen Ramer, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, Vorstandssprecher Stefan Apfel und Mannschaftstrainer Jan Gorr erklärten den weiteren Weg des HSC. Zum 1. Juli des Jahres wird der HSC in eine neue Rechtsform - eine GmbH & Co. KG -- umgewandelt. Coach Jan Gorr gibt sich zuversichtlich, was die verletzungsbedingten Ausfälle angeht. Momentan absolvieren einige Spieler noch ein gesondertes Aufbautraining. "Anfang Februar sollte ein gemeinsames Training allerdings wieder möglich sein", sagte er. Der HSC wird mit der Sportfirma Polar zusammenarbeiten: "Bisher gibt es noch keine Daten vom Handball", sagte Gorr. Nun werden Trainer und Spieler mit Hilfe neuester Technik auf ihre individuellen Trainingsdaten zugreifen können. Die Überwachung von Herzfrequenz und Laufleistung kann damit optimiert werden, um "noch ein paar Prozent mehr herauskitzeln zu können".
Stefan Apfel berichtete über eine Auszeichnung für die Jugendarbeit. Der HSC habe als einer von vier Profimannschaften das Gütesiegel der Handballbundesliga, das HBL-Jugendzertifikat mit Stern, erhalten. "Das ist ein Meilenstein für den HSC", sagte er. "Als einziger Verein in Bayern sind wir in der Jugendarbeit an die Spitze gekommen."