Nurner Dorferneuerung ist nach 40 Jahren abgeschlossen
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Steinwiesen, Sonntag, 03. November 2019
Es ist vollbracht: Nach 40 Jahren ist die Dorferneuerung und Flurneuordnung in Nurn endlich abgeschlossen. Nun wurde bei einer Feierstunde der Gedenkstein am Ringweg gesegnet. Wenn man so will, ist de...
Es ist vollbracht: Nach 40 Jahren ist die Dorferneuerung und Flurneuordnung in Nurn endlich abgeschlossen. Nun wurde bei einer Feierstunde der Gedenkstein am Ringweg gesegnet. Wenn man so will, ist der Stein auf den Höhen über Nurn ein Zeuge für die vergangenen 40 Jahre. Ein Kupferrelief zeigt den Ort und die Jahreszahl.
Pfarrer Richard F. Reis stellte den Stein, den Ort und seine Bewohner sowie ihre Bemühungen unter den Schutz Gottes. Der Standort mit seinem Überblick über das Dorf und dem Weitblick weit in die Höhen des Frankenwaldes nannte er ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den vielen helfenden Händen und gegenüber Gott.
Nach dem Marsch unter Leitung des Musikvereins Nurn von den Höhen ins Dorf fand die Feierstunde im Mehrzweckhaus statt. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Karl Saueressig und Anton Hepple vom Amt für ländliche Entwicklung ging Bürgermeister Gerhard Wunder auf die vergangenen 40 Jahre ein.
Am 29. Juni 1979 wurde das Verfahren Nurn - Steinwiesen angeordnet, wobei die Gemarkung Steinwiesen mit Ausnahme weniger Grundstücke aus dem Verfahren herausgenommen wurde. Eine Teilnehmergemeinschaft wurde gegründet und 1980 ein Dorferneuerungsplan erstellt. Dann geschah erstmal gar nichts. Es dauerte 14 Jahre, bis die ersten Maßnahmen anliefen. Grund: Widerstände in der Bevölkerung. Als Überschrift war bei einem Zeitungsbericht vom 29. Juni 1990 zu lesen "Flurbereinigung abgelehnt." Nach langen Verhandlungen gelang es schließlich doch, die breite Mehrheit dafür zu gewinnen.
184 private Förderanträge
Maßgeblich beteiligt war hieran der leider schon verstorbene örtliche Beauftragte Albin Hader, der mit viel Herzblut dieses Verfahren begleitete. Ein Höhepunkt war schließlich der Festakt am 22. November 2012 in der Münchner Residenz.
Für die Flurordnung und Dorferneuerung wurden insgesamt an die 2,3 Millionen Euro ausgegeben und für private Maßnahmen gaben die Nurner Grundstückseigentümer noch einmal so viel aus. 184 private Förderanträge mit einer Investitionssumme von 2,65 Millionen Euro standen zu Buche, hier gab es circa 500 000 Euro staatliche Zuschüsse. Der Wegebau trug zur Verbesserung der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Grundstücke bei. Neben dem Bund beteiligten ich auch der Freistaat Bayern, die Europäische Union und der Markt Steinwiesen an der Finanzierung.
Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) ging darauf ein, dass die Ziele der Dorf- und Flurneuordnung in Nurn in vollem Umfange erreicht wurden. Eine intakte Dorfgemeinschaft, Visionen und Träume können viel bewirken. Vor allem die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, die Gestaltung von Plätzen, Straßen und Grünflächen, die Anlage von Freizeit und Erholungseinrichtungen, die Schaffung von Lebensräumen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt und die Erhaltung der Denkmäler wurde angestrebt.