Nur eine Säule für Sternenkinder
Autor: Ulrike Langer
Theres, Mittwoch, 12. August 2015
Gemeinderat Auf dem Friedhof in Obertheres will man der Kinder gedenken, die bei der Geburt sterben oder schon tot geboren worden sind. Urnengräber soll es jedoch nicht geben.
von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
Theres — Die Gemeinde Theres will im Friedhof in Obertheres eine Gedenksäule für sogenannte Sternenkinder errichten. Allerdings lehnte es der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag mehrheitlich ab, neben der Säule auch Urnengräber für die Sternenkinder anzulegen.
Die betroffenen Familien von Simone Voit und Birgitt Carbone aus Obertheres hatten vorgeschlagen, einen Platz zum Gedenken an Kinder zu gestalten, die mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm vor, während oder nach der Geburt versterben. Im weiteren Sinne sind Sternenkinder auch solche Kinder, die mit mehr als 500 Gramm Geburtsgewicht sterben.
Zusammen mit Diakon Bernd Wagenhäuser, Pfarrer Rainer Kunkel, Pfarrer Christian Lutz und der Pfarrgemeinde Obertheres hatten sich die Familien mit diesem sensiblen Thema auseinandergesetzt und den freien Platz an der südlichen Mauer im Oberthereser Friedhof als
Standort ausgewählt.
Nach dem Besuch mehrerer Friedhöfe mit Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) hatte der frühere Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, Heinz Müller, aber empfohlen, um den Platz mit der Gedenksäule auch zwölf begrünte Urnengräber für diese Kinder auszuweisen.
Während sich der Bürgermeister und Katharina Wohlpart-Wagenhäuser dafür aussprachen, lehnten die restlichen Gemeinderäte den Plan ab. Denn zum einen sollte die Säule ein Gedenkplatz für die ganze Gemeinde sein und zum anderen stand die Frage im Raum, was geschehen würde, wenn alle zwölf Urnengräber einmal belegt sein sollten.
Nun also wird der Bildhauer Michael Scholl aus Limbach die 2,50 Meter hohe Säule anfertigen, die ihren Abschluss mit einem großen Stern aus Marmor finden wird.
Darunter wird sich ein Ring aus Edelstahl befinden, an dem die Sterne für die Kinder befestigt werden. Die geschätzten Kosten für die Säule liegen bei rund 4400 Euro; hinzu kommen noch die Kosten für die Arbeiten für den Untergrund.
Sieben Grundstücke reserviert
Der Gemeinderat beschloss in nichtöffentlicher Sitzung, die Erschließung von 15 weiteren Bauplätzen im Baugebiet Sauleite in Obertheres an einen Erschließungsträger zu vergeben. Wie der Bürgermeister mitteilte, hat die Firma KFB in Reuth, Fachberatung für Kommunen GmbH, den Zuschlag erhalten. Die Gemeinde wird in Kürze den Kauf der Grundstücke abwickeln. Bisher sind schon sieben Grundstücke reserviert, wobei teilweise das Losverfahren entscheiden musste.
Mit Beginn der Erschließung ist im Frühjahr 2016 zu rechnen, so dass wohl im Herbst nächsten Jahres die ersten Häuser errichtet werden können.Die Prüfung von neun Brücken im Gemeindegebiet hat laut Matthias Schneider ergeben, dass ein "gewisser Sanierungsbedarf" vorhanden ist. Uwe Stühler merkte dazu an, dass an bestimmten Brücken das zulässige Gewicht oft überschritten werde und die Brücken auch darunter litten. So werde die Brücke am Grabenseebach bei Horhausen, die auf 16 Tonnen beschränkt sei, mit 40-Tonnen-Fahrzeugen befahren. Schneider erwiderte, dass Schilder oft wenig beachtet würden, Fahrer aber dafür verantwortlich seien, welche Brücke sie mit welchem Gewicht befahren dürften.
Manfred Rott erklärte, dass bei einem Neubau der Brücken mit gleichzeitiger Erhöhung der Tragfähigkeit die Anlieger einen Teil der Kosten übernehmen müssten. Letztendlich einigte sich der Gemeinderat darauf, das Thema im Herbst erneut zu diskutieren.