Nur das Landratsamt "genehmigt"
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Donnerstag, 09. Mai 2019
Kronachs Bürgermeister weist erneut darauf hin, dass das "gemeindliche Einvernehmen" noch keine Baugenehmigung ist. Zustimmung signalisierte der Bauausschuss für die Werbeanlage eines Biomarktes.
           
Aus aktuellem Anlass wies Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein in der Sitzung des Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschusses am Mittwoch im Rathaus darauf hin, dass Beschlüsse des Gremiums zu Bauanträgen mit dem Wortlaut "das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt" keine Baugenehmigung bedeutet. Die Baugenehmigung spricht einzig und alleine das Landratsamt Kronach aus, an das sämtliche Bauanträge zur weiteren Prüfung und Baugenehmigung weitergeleitet werden.
Nachdem das Ausschuss- Gremium also das gemeindliche Einvernehmen erteilt hat, geht der Bauantrag ans Landratsamt und wird dort weiter geprüft. Es kann noch einige Wochen dauern, bis mit dem Bau begonnen werden kann, betonen Bürgermeister und das Ratsgremium. Dies gelte auch für Bauvoranfragen oder wie im jüngsten Fall in der Sitzung am Mittwoch für Anträge auf Vorbescheid.
Hier beriet der Ausschuss einen Antrag auf Vorbescheid zur Umwidmung der landwirtschaftlichen Grünfläche in Weidefläche und Garten, die Einrichtung von drei Doppelcarports und Errichtung von einem Pferdeunterstand mit Miste sowie das Aufstellen von Zäunen und die Wiederaufnahme der Pferdehaltung in Wüstbuch.
Grundsätzlich wurde vom Stadtplaner Daniel Gerber eine Reaktivierung des Bereiches durch den Standort angemessene Nutzungen begrüßt. Ob diese allerdings in der dargestellten Form und an den jeweiligen Standorten aus immissonsschutzrechtlicher Sicht zulässig wären, sei von der zuständigen Stelle im Landratsamt Kronach zu überprüfen. Dem Antrag wurde mehrheitlich gemeindliches Einvernehmen erteilt, allerdings unter mehreren Hinweisen vorbehaltlich der Prüfung durch weitere Behörden.
"Probleme vorprogrammiert"
Bernd Liebhardt (CSU) äußerte Zweifel. Angesichts der Komplexität des Antrags sollten auf jeden Fall das Landratsamt wie möglicherweise auch der Bauernverband angehört werden. Hans-Georg Simon (FW) wurde deutlicher und meinte, man könne kein Einvernehmen erteilen, es sei Ärger vorprogrammiert.
Stadtplaner Gerber entgegnete man dürfe das nicht so negativ sehen, sondern solle den Antrag einer weiteren Prüfung unterziehen. Hans Simon (SPD) sah hingegen gerade Wüstbuch als geeignet für solche landwirtschaftlichen Bestrebungen. "Wenn nicht in Wüstbuch, wo dann überhaupt?", fragte er in die Runde.