Notunterkunft platzt aus Nähten
Autor: Andreas Oswald
Forchheim, Montag, 07. Sept. 2015
Flüchtlinge Über 100 Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak sind auf ihrer langen Odyssee über Ungarn, von München nach Forchheim gekommen. In der Notaufnahmeeinrichtung an der Piastenbrücke herrscht Ausnahmezustand.
von unserem Redaktionsmitglied
Andreas Oswald
Forchheim — Es ist rund zehn Jahre her, da stellte der damalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) fest: "Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt." Jetzt sind die Folgen der Kriege und Krisen im Nahen Osten "bis vor die eigene Tür gerückt". Dies stellt Stefan Schick fest, dessen Notaufnahmequartier in der Unteren Kellerstraße aus allen Nähten platzt, seit am Wochenende überraschend 105 neue Flüchtlinge eingetroffen sind.
Nach der Öffnung der ungarischen Grenzen haben sich die Ereignisse überschlagen: Am Freitag bekommt Stefan Schick eine Anfrage der Regierung von Oberfranken, ob er eine Busladung Flüchtlinge aufnehmen könne - am Samstag sollen es schon zwei Busse werden.
Der Betreiber der Notunterkunft zaudert nicht lange, obwohl in dem Haus schon 90 Asylbewerber aus dem Balkan leben: "Irgendwie schaffen wir das."