Notfalls bis zum Bürgerentscheid
Autor: Helmut Will
Ebern, Dienstag, 15. Oktober 2019
Eine Gruppe Eberner Bürger ist fest entschlossen, den Bau eines riesigen Hochregallagers in Eyrichshof zu verhindern. In ihrer ablehnenden Haltung haben sie bei einer Unterschriftenaktion 754 Unterstützer gefunden.
Die Auseinandersetzung um das geplante Hochregallager der Firma Uniwell in Eyrichshof geht in die nächste Runde. Am Dienstagnachmittag übergaben Vertreter der Bürgerinitiative (BI) an die Verwaltung der Stadt Ebern eine Unterschriftenliste, auf der sich 754 Bürger gegen das Hochregallager in Eyrichshof wenden. Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) war verhindert und konnte die Unterschriftenliste nicht selbst in Empfang nehmen. Daher nahmen Petra Meixner und Ute Linß von der Verwaltungsgemeinschaft die Liste entgegen. Ein mögliches Bürgerbegehren ist somit auf den Weg gebracht.
Die Frage, die den Bürgern von der BI gestellt wurde, lautet: "Sind Sie dafür, dass die Stadt Ebern mit den zulässigen rechtlichen Maßnahmen sicherstellt, dass im Gewerbegebiet Eyrichshof kein Hochregallager, höher als zehn Meter, bezogen auf den Höhenfestpunkt, errichtet wird?"
Das Begehren wendet sich gegen einen geplanten Gebäudekomplex mit mehr als 230 Metern Länge und 21 Metern Höhe. Schon vor Wochen wurden Besprechungen und Versammlungen mit Bürgern, Vertretern der Firma Uniwell und der Stadt Ebern abgehalten. Die letzte Besprechung "in großer Runde" fand vor einigen Tagen statt.
Dazu sagt Adalbert Holzberg von der BI: "Man hat uns hier nicht einen einzigen Vorschlag gemacht, wie es weitergehen könnte; da kam gar nichts."
Diesen Eindruck unterstreicht Metzgermeister Peter Fuchs als weiteres Mitglied der BI. "Ich muss sagen, dass ich kein Entgegenkommen feststellen konnte. Ein neuer Vorschlag oder eine andere Umsetzung der Planung ist nicht gekommen. Ich bin total enttäuscht."
Die Bürgerinitiative habe man gegründet, um gegen das geplante Hochregallager in Eyrichshof vorzugehen", sagt Hermann von Rotenhan. Es seien knapp 800 Unterschriften gesammelt worden, wovon jedoch nur 754 zählen, da weitere Personen unterschrieben, die nicht im Bereich der Stadt Ebern wohnen. "Wir gehen nun in die nächste Phase in Richtung Bürgerentscheid und wir sind davon überzeugt, was wir tun", so der Baron.
Vertrauensverlust
Adalbert Holzberg spricht von einem "Verlust an Vertrauen in die lokale Kommunalpolitik in Bezug auf die bestehende Bebauungsplanung". Viele Bürger befürchteten, dass ihre Grundstücke in der Nachbarschaft der Firma Uniwell darunter leiden, würde das Hochregal errichtet. Holzberg führt auch die Metzgerei Fuchs und die Firma Angermüller an, die neben der Firma Uniwell ihre Unternehmen haben.