Noch vieles offen bei der Ostspange
Autor: Andreas Oswald
Forchheim, Donnerstag, 20. Sept. 2018
Über die aktuellen Planungen für die östliche Umfahrung von Forchheim und die Ortsumgehungen von Oesdorf und Wimmelbach informierte Stefan Arneth vom Straßenbauamt im Bauausschuss des Kreises.
Andreas Oswald Die Emotionen kochten hoch bei den Mitgliedern des Kreisbauausschusses beim Sachstandsbericht zur Ostspange - obwohl Stefan Arneth, der seit zwei Jahren die Planungsabteilung des staatlichen Bauamtes Bamberg leitet, nicht viel Neues im Gepäck hatte.
Arneth, der mit seinem Lagebericht dem Wunsch des Kreistages gefolgt war, machte gleich eingangs klar: "Sie dürfen von mir keine Wunder und neue Erkenntnisse erwarten", denn der Bundesstraßenbedarfsplan, in dem das Projekt aufgenommen sei, sei erst seit 2016 in Kraft.
Verfahren lang, Personal knapp
Man sei im Straßenbauamt nicht untätig, betonte Arneth. Der Planungsabteilungsleiter machte jedoch auch deutlich, dass die Schaffenskraft wegen des generellen Mangels von Ingenieuren auf dem Arbeitsmarkt begrenzt sei.Ein weiterer Grund für die Dauer eines solchen Projektes liege sprichwörtlich in der "Natur" der Sache: Zur Vergabe von naturschutzfachlichen Untersuchungen brauche es beispielsweise ein ganze Vegetationsperiode.
Man benötige eine Umweltverträglichkeitsstudie mit Variantenuntersuchungen und danach ein sogenanntes Linienbestimmungsverfahren beim Bundesverkehrsministerium.
Verkehrsuntersuchung läuft
Aktuell befinde man sich bei der Fortschreibung der Verkehrsuntersuchung, erläuterte Stefan Arneth.
Durch die vielen Bautätigkeiten in und um Forchheim, mit den einhergehenden Behinderungen, sei es jedoch schwierig, ein reales Bild des Verkehrsflusses zu gewinnen. Man untersuche auch, ob eine Verbesserung der Bahnverbindungen Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben würden.
Der Planungsverantwortliche des staatlichen Bauamtes betonte, dass man auch prüfe, ob ein vierspuriges Teilstück überhaupt erforderlich sei. "Sie können beruhigt sein: Wir bauen nicht größer als nötig", versicherte Stefan Arneth. Am 19. Oktober gehe es bei einem "Scoping-Termin" um den Naturschutz, kündigte der Planungschef an. Unter Scoping versteht man die Untersuchungen über die Auswirkungen eines Projektes auf die Umwelt - was in der EU gesetzlich vorgeschrieben ist. Hierbei wird zunächst der genaue Untersuchungsrahmen festgelegt.