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Niederfüllbach will Bahn-Baustopp


Autor: Lothar Weidner

Niederfüllbach, Dienstag, 19. Mai 2015

Konflikt   Der Gemeinderat Niederfüllbach verlangt von der Bahn, dass sie sich bei den Bauarbeiten zur ICE-Einschleifung an die Absprachen hält. Bislang nutze sie ohne Genehmigung Feld- und Wiesenwege.
Der Ärger im Niederfüllbacher Gemeinderat kochte hoch über das Verhalten der Bahn bei den Arbeiten am Bahnübergang am Sandweg. Foto: Berthold Köhler


von unserer Mitarbeiterin Lothar Weidner

Niederfüllbach — Der Streit im DB-Projektbau eskaliert. Dem Gemeinderat von Niederfüllbach reicht es. Das Gremium wird eine einstweilige Verfügung gegen die Bahn anstreben mit dem Ziel der Baueinstellung. Es geht dabei um den Bahnübergang im Sandweg im Rahmen der ICE-Einschleifung, nördlich der B 303, der derzeit in vollem Umfang ist.
Es kam in der Sitzung harsche Kritik an der Bahn auf, die sich nicht an Zusagen halte, wie vom Bürgermeister Martin Rauscher (FW) festgestellt wurde. Bauarbeiten würden mit Hochdruck ausgeführt. Es würden dabei vor allem Feld- und Wiesenwege von der Bahn beansprucht, deren Benutzung von der Gemeinde nicht genehmigt worden sei.
Die Bahn habe zwar eine neue Nutzungsvereinbarung vorgelegt, die jedoch die Gemeinde nicht zufriedenstellt. Deshalb wird sie Bürgermeister Rauscher auch nicht unterschreiben.
Gemeinderat Kilian von Pezold (CSU) legte nach.
Auch er stellte fest, dass die Bahn auf Gemeindegrund baut und das ohne Genehmigung. "Die Bahn schert sich um Eigentum überhaupt nicht", meinte er. "Sie führt uns an der Nase herum."
Beschlussmäßig wurde einstimmig neben dem Antrag auf einstweilige Verfügung auch die erneute Nutzungsvereinbarung abgelehnt. Jedoch wolle die Gemeinde versuchen, der Bahn die Hand zu reichen. Es sollen Gespräche mit Anwalt, Bürgermeister und den Fraktionsvorsitzenden angeboten wurden.