Nicht ohne meine Gitarre!
Autor: Stephan Stöckel
Burgkunstadt, Mittwoch, 03. April 2019
Attila Vural gastiert am morgigen Freitag im "TECnet Zentrum" in Burkersdorf.
Sein Feriengepäck spricht Bände: Wo andere nie ohne ihren Regenschirm verreisen würden, wird man Attila Vural auch im Urlaub nie ohne seine Gitarre antreffen: Man weiß ja nie, welche Melodie einem über den Weg läuft. So klingt denn auch seine Musik wie ein großer Koffer voller Ferienerinnerungen.
Der 1972 geborene Züricher Gitarrist lässt sich gerne von südamerikanisch angehauchten Rhythmen, dem Jazz entlehnten Tonfolgen und Motiven sowie erdverbunden poppigen Melodien inspirieren. Davon können sich die Besucher am Freitag, 5. April, ab 20 Uhr im "TECnet Zentrum" des Burgkunstadter Kleinkunstvereins "TEcnet Obermain" in Burkersdorf überzeugen.
Vural gilt derzeit als einer der besten Gitarristen weltweit. Auf viel umjubelten Gastspielen dies- und jenseits des großen Teiches stellte er sein Können eindrucksvoll unter Beweis. Seine Stücke, die sich keinem bestimmten Genre wie Jazz, Blues, Klassik oder Rock zuordnen lassen, entstehen im stillen Kämmerlein. "Beim Herumspielen in meinem Proberaum tüftle ich so allerhand extravagante, unorthodoxe Stücke aus. Meine Musik hat weder ein Etikett noch einen Namen", schreibt er auf seiner Internetseite. Die Antriebsfeder für seinen kreativen Forscherdrang liefert er gleich mit: "Die Suche nach anderen Spielweisen ist für mich selbstverständlich und macht die Gitarre als Instrument noch spannender für mich."
Ungewöhnliches Instrument
Vural nennt eine ungewöhnliche akustische Gitarre, die für ihn Percussion- und Melodie-Instrument in einem ist, sein Eigen. Bei Konzerten sorgt sie im Publikum für offene Münder, staunende Gesichter und zufriedene Fans. Die vierzehnsaitige, aus zwei Hälsen bestehende Gitarre hat ihm der Gitarrenbauer Mitgel Noldin auf den Leib geschneidert. Die Dobromandola ist eine Kreuzung aus klassischer Dobrogitarre und exotischer Mandoline. Da ihre beiden Hälse, die verschieden besaitet sind, sehr nahe aneinander gebaut sind, ermöglicht es das Instrument, beide Klangquellen zeitgleich zu spielen. Zwischen der ungewöhnlich warmen Dobrogitarre und der an eine indische Sitar erinnernden Mandoline entsteht eine breite Palette von Klangfarben. "Uns kam es darauf an, zwei unterschiedliche Klangbilder miteinander zu verbinden", erklärt der Künstler auf seiner Homepage. Ganz in diesem Sinnen schwärmte die Fachzeitschrift "Akustik Gitarre": "Vurals perkussives Spiel gibt Anlass zur Hoffnung, dass doch noch nicht alle Gitarrentöne entdeckt sind."
Karten sind im Vorverkauf unter www.okticket.desowie an der Abendkasse erhältlich.