Druckartikel: "Nicht ohne meine Gitarre"

"Nicht ohne meine Gitarre"


Autor: Stephan Stöckel

Unnersdorf, Dienstag, 09. Mai 2017

Attila Vural ist ein Meister der 14 Saiten. Am Samstag kommt er nach Unnersdorf.
Ein Meister auf der 14-saitigen Gitarre ist der Schweizer Musiker Attila Vural. Auf seinen zwei Hälsen erzeugt er ungewöhnliche Akkordfolgen. Mit diesen will er am 13. Mai im Gasthof "Zur Linde" in Unnersdorf die Besucher zum Staunen bringen.  Foto: privat


Sein Feriengepäck spricht Bände. Wo andere nie ohne ihren Regenschirm verreisen würden oder unter keinen Umständen das kleine Schwarze zu Hause ließen, wird man Attila Vural auch im Urlaub nie ohne seine Gitarre antreffen. Man weiß ja nie, welche Melodie einem über den Weg läuft.
So klingt denn auch seine Musik wie ein großer Koffer voller Ferienerinnerungen - doch es sind keine hippen Städtekurztrips oder mondscheinschwangere Segeltörns, die der 1972 geborene Züricher Gitarrist mit seinen Tönen nachzeichnet. Vielmehr sind es Reisen der offenen Ohren und der suchenden Augen, auf denen sich der Musiker inspirieren lässt von südamerikanisch angehauchten Rhythmen, dem Jazz entlehnten Tonfolgen sowie erdverbundenen poppigen Melodien.


Um 21 Uhr geht's los

Davon können sich die Besucher am Samstag, 13. Mai, ab 21 Uhr im Gasthof "Zur Linde" in Unnersdorf überzeugen.
Vural gilt derzeit in Kritikerkreisen und unter Fans als einer der besten Gitarristen weltweit. Bei vielumjubelten Gastspielen dies- und jenseits des großen Teichs stellte der Maestro sein Können eindrucksvoll unter Beweis. Seine Stücke, die sich keinem bestimmten Genre zuordnen lassen, entstehen im stillen Kämmerlein.
"Beim Herumspielen in meinem Proberaum tüftle ich so allerhand extravagante, unorthodoxe Stücke aus. Meine Musik hat weder ein Etikett, noch einen Namen", schreibt er auf seiner Internetseite.
Die Antriebsfeder für seinen kreativen Forscherdrang liefert er gleich mit: "Die Suche nach anderen Spielweisen ist für mich selbstverständlich und macht die Gitarre als Instrument noch spannender." Vural nennt eine ungewöhnliche akustische Gitarre sein eigen, die für ihn Percussion- und Melodieinstrument in einem ist. Bei Konzerten sorgt sie im Publikum für staunende Gesichter. Die Rede ist von der 14-saitigen, aus zwei Hälsen bestehenden Gitarre, die ihm Mitgel Noldin auf den Leib geschneidert hatte.


Klassisch und exotisch

Herausgekommen ist eine Dobromandola, eine Kreuzung aus klassischer Dobrogitarre und exotischer Mandoline. Da ihre beiden Hälse, die verschieden besaitet sind, sehr nahe aneinandergebaut sind, ist es möglich, beide Klangquellen zeitgleich zu spielen. So entsteht eine breite Palette von Klangfarben. "Uns kam es nicht darauf an, so viele Saiten wie möglich aufzuziehen, sondern zwei unterschiedliche Klangbilder miteinander zu verbinden", erklärt der Künstler auf seiner Homepage.
Ganz in diesem Sinne schwärmte die Fachzeitschrift "Akustik Gitarre": "Vurals perkussives Spiel gibt Anlass zur Hoffnung, dass doch noch nicht alle Gitarrentöne entdeckt sind."
Bei seinem Gastspiel in Unnersdorf stellt der Schweizer am Samstag auch die Stücke seines aktuellen Albums "Sounds Of My Feet" vor.